Braunschweig. Braunschweig hat im vergangenen Jahr Einwohner verloren. Zum Stichtag 31. Dezember 2020 lebten 250.495 Menschen in der Stadt.

Braunschweigs Einwohnerzahl ist im vergangenen Jahr leicht um 1056 auf insgesamt 250.495 zurückgegangen. Das ergab die Auswertung des städtischen Melderegisters zum 31. Dezember 2020. Das teilte die Stadtverwaltung jetzt mit. 2019 war die Zahl um 1165 angestiegen. Das Minus beruhe in erster Linie auf dem durch die Corona-Pandemie bedingten Rückgang der überregionalen Zuwanderung.

Aufgrund der Auswirkungen von Corona sind im vergangenen Jahr weniger junge Menschen nach Braunschweig gezogen, um hier eine Ausbildung oder ein Studium zu beginnen, heißt es in der Mitteilung weiter. Der Effekt sei verstärkt worden durch den fehlenden Abiturjahrgang (Rückkehr von G 8 zu G 9).

Es sind weniger jüngere Menschen zugezogen

Die aktuelle Bevölkerungsentwicklung sei zudem ein Ergebnis des durch die Corona-Pandemie bedingten deutlich reduzierten Zuzugs von Neubürgerinnen und Neubürgern aus dem Ausland (+283; 2019 waren es noch 1875). So sei der überregionale Wanderungssaldo deutlich niedriger ausgefallen als in den Vorjahren (+468; 2019: +1560). „Der regionale Wanderungssaldo lag bei -407 (2019: -99), was im Wesentlichen auf die ausgebliebenen Zuzüge der jüngeren Altersjahrgänge – Auszubildende und Studierende – zurückzuführen ist“, meldet die Stadtverwaltung außerdem.

„Die Bevölkerungszahl der Stadt bewegt sich trotz eines geringen Rückgangs auf dem Niveau von rund einer Viertelmillion Menschen“, fasst Oberbürgermeister Ulrich Markurth die Ergebnisse zusammen. „Dass die Wanderungsverluste nicht noch zahlreicher sind, ist auch ein Erfolg der städtischen Wohnungsbauoffensive mit umfangreicher Neubautätigkeit. An vielen Stellen im Stadtgebiet haben Menschen in den Neubaugebieten ein Zuhause gefunden, nicht nur im größten Projekt seit Jahrzehnten, dem Nördlichen Ringgebiet. Nachfragegerecht zusätzliche Wohnungen und Baugrundstücke bereitzustellen sowie einen kostengünstigen Wohnungsbestand zu sichern, bleiben weiterhin wichtige Aufgaben, um Braunschweigs Attraktivität zum Leben und Arbeiten weiter zu sichern und zu steigern.“

In Stadtbezirken, wo zusätzliche Wohnungen errichtet wurden, stiegen die Zahlen

In Stadtbezirken, in denen kein nennenswerter Neubau von Wohnungen erfolgt sei oder in denen der Altersdurchschnitt der Bevölkerung hoch sei, sei die Einwohnerzahl leicht gesunken. Dort, wo zusätzliche Wohnungen errichtet worden seien, sei sie angestiegen, etwa in Rautheim, in der Nordstadt oder in Stöckheim.

Die Zahl der Geburten sei in Braunschweig von dem Höchststand im Jahr 1991 (etwa 2700) bis zum Jahr 2005 nach und nach auf rund 2000 gesunken. Seitdem sei sie wieder allmählich bis zum jüngsten Höchststand von 2474 Geburten im Jahr 2016 angestiegen. „Im Jahr 2020 lag die Zahl mit 2280 geringfügig unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre – Durchschnitt 2010 bis 2019: 2306 Geburten/Jahr –, heißt es in der Mitteilung der Stadtverwaltung weiter.

Die komplette Auswertung der aktuellen Bevölkerungsentwicklung steht online unter www.braunschweig.de/stadtforschung, zudem in der anhängenden Ausgabe von Stadtforschung aktuell.