Braunschweig. Pläne, Geld und Kräfte durch Zusammenarbeit teilen und vermehren – das will eine neue zivilgesellschaftliche Initiative in Braunschweig leisten.

Du brennst für eine gerechtere Welt, willst für eine nachhaltige Politik kämpfen, die Zukunft mitgestalten – und suchst nach Gleichgesinnten? Du hast Erfahrungen mit der Organisation von Demonstrationen, brauchst aber Informationen zu Politik und Verwaltungsorganen? Du kennst die wichtigsten Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen für verschiedene Themen in Braunschweig, brauchst aber Hilfe bei der Mobilisierung neuer Mitglieder?

Mit diesen Fragen beginnt ein neues Wiki in Braunschweig, eine Internet-Seite, auf der Teilnehmer lesen, sich informieren und selbst schreiben können.

„Gemeinwohl-Wiki“ soll ein Motor für zivilgesellschaftliches, bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement sein

Am Ende kommt das „Gemeinwohlwiki Braunschweig“ heraus, das Initiativen und Einrichtungen miteinander verbinden und Engagement beflügeln und anstoßen will. Das „Gemeinwohl-Wiki“ soll ein Motor für zivilgesellschaftliches, bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement werden.

Ganz wichtig: Ressourcen, Geld, Material, helfende Hände sind knapp – und können durch Zusammenarbeit besser genutzt und verteilt werden. Basis hierfür ist auch die Expertise des Sandkasten-Projekts, eines ausgezeichneten und preisgekrönten Engagement-Projekts von Studierenden der TU Braunschweig.

„Ziel ist es, dass sie voneinander lernen – und zeigen: Wenn jeder einen kleinen Teil beiträgt, können alle gemeinsam die Gesellschaft verbessern“, sagt Initiator Matthias Hüttmann. Der Transformationsdesigner hat das „Gemeinwohlwiki Braunschweig“ im Rahmen seiner Masterarbeit entwickelt. Und erklärt: „Wenn wir engagierte Menschen zusammenbringen und die einzelnen Themen und Konzepte miteinander verbinden, wird greifbar, dass Wandel vorstellbar und erreichbar ist.“

Initiator Matthias Hüttmann: „Wikis haben den Vorteil, dass nichts perfekt, fertig oder wissenschaftlich sein muss“

Das nun mit Leben und Wissen zu füllen, haben sich die Wiki-Streiter vorgenommen. „Wikis haben den Vorteil, dass nichts perfekt, fertig oder wissenschaftlich sein muss. Alles darf in einem permanenten Zustand der Bearbeitung bleiben“, sagt Matthias Hüttmann.

So sollten beispielsweise „Best-Practice-Berichte“ oder hilfreiche Tipps ausgetauscht werden. Themen könnten die Organisation von Aktionen, Finanzierungs- und Förderungsmöglichkeiten oder wichtige Knotenpunkte in Verwaltung, Politik und Presse sein.

Die Zielgruppe des „Gemeinwohlwiki Braunschweig“ sind Einrichtungen, die sich konkret für gemeinnützige Themen und bedürftige Menschen einsetzen. Das Portal soll sowohl etablierten Vereinen und Organisationen helfen als auch Pilotprojekten, die neue Konzepte ausprobieren – oder aktivistischen Organisationen, die Ideen aus den Nischen in die Mitte der Gesellschaft bringen.

Um leicht gefunden zu werden, kann für die jeweilige Initiative eine eigene Seite anlegt werden

Hüttmann: „Sie alle sind Bausteine für einen dem Gemeinwohl verpflichteten Gesellschaftsentwurf, den wir dringend brauchen“. Seine Motivation erklärt er so: „Wir brauchen eine grundlegende sozial-ökologische Transformation und das in einer bislang nicht dagewesenen Dringlichkeit.“

Interessierte können sich kostenlos auf https://www.gemeinwohlwiki-braunschweig.de einen Account anlegen und ihr Wissen mit anderen teilen.

Um von engagierten Menschen und potenziellen Kooperationspartnern leicht gefunden zu werden, kann eine eigene Seite für die jeweilige Initiative anlegt werden.