Braunschweig. Prognosen sagen einen Wintereinbruch am Wochenende voraus. Grundstückseigentümer müssen Gehwege freihalten. Der Einsatz von Streusalz ist verboten.

Am Wochenende wird ein erneuter Wintereinbruch mit sinkenden Temperaturen, Schneefall und Eisglätte erwartet. Aus diesem Anlass erinnert die Stadtverwaltung an die Räum- und Streupflichten von Anwohnern sowie an das Verbot, Streusalz einzusetzen.

In einer Pressemitteilung heißt es, dass in der Regel die Grundstückseigentümer der Anliegergrundstücke für das Räumen und Streuen der Gehwege verantwortlich seien. „Insbesondere für ältere Menschen, Menschen mit Gehbehinderungen, aber auch beispielsweise für Mütter und Väter mit Kinderwagen sind geräumte und damit barrierefreie Gehwege zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, für Arztbesuche und zum Einkaufen unerlässlich“, so die Stadt.

Stadt: Gehwege schnell vom Schnee befreien

Es sei mit größeren Schneemengen und Minusgraden zu rechnen. Deshalb sei es besonders wichtig, die Gehwege zeitnah von Schnee zu befreien, damit dieser nicht in festgetretenem Zustand überfriert – denn dann könne man ihn nur noch mit sehr großem Aufwand beseitigen, was erfahrungsgemäß vielfach unterbleibe.

„Beim Streuen der Gehwege sind aus Rücksicht auf die Umwelt nur abstumpfende Streustoffe wie Splitt oder Sand zu verwenden“, betont die Stadt. „Diese Streumaterialien sind in der Regel völlig ausreichend, um eine angemessene Wirkung zu erzielen.“ Das Ausbringen von Streusalz auf den Gehwegen sei hingegen nicht erlaubt und stelle, ebenso wie ein Verstoß gegen die Räum- und Streupflicht, eine Ordnungswidrigkeit dar.

Streusalz schädigt Bäume und Tiere

„Hintergrund sind die damit verbundenen weitreichenden negativen und schädigenden Auswirkungen auf Bäume und weitere Vegetationsbestände sowie auf Tiere und Grundwasser“, heißt es in der Pressemitteilung. „Das Streusalz wird beim Tauprozess in Verbindung mit dem entstehenden Wasser zu einer sauren Lösung, die in den Boden eindringen kann und somit durch das Wurzelwerk von Bäumen und anderen Pflanzen aufgenommen wird. Dies führt in der Folge zu einem Nährstoff- und Wassermangel und sorgt dafür, dass die Bäume weniger stresstolerant sind. Die Bäume sind weniger vital und leiden im folgenden Sommer zum Beispiel an vorzeitigem Blattverlust und bilden vermehrt Totholz im Kronenbereich. Auch ein völliges Absterben der Bäume kann Folge des Einsatzes von Streusalz sein.“

Auch für das Grundwasser und die Oberflächengewässer könne Streusalz negative Auswirkungen haben. „Viele Organismen reagieren sehr empfindlich und sterben aufgrund der Chloridbelastungen ab“, erläutert die Stadtverwaltung. „Nicht zuletzt kann das Streusalz für Schädigungen an den Pfoten von Tieren verantwortlich sein und schmerzhafte Entzündungen verursachen.“

Stadt: Winterdienst ist gerüstet

Nur in besonderen Ausnahmefällen wie starker Eisglätte könne die Stadt den Einsatz von Streusalz zulassen. Diese Ausnahme werde im Bedarfsfall öffentlich bekannt gemacht. Die Stadtverwaltung, Alba und extern beauftragte Winterdienstleister seien für Winterdiensteinsätze am kommenden Wochenende gerüstet und vorbereitet – auf Fahrbahnen, auf den Gehwegen an städtischen Liegenschaften, auf Überwegen, Brücken und vielen Radwegen.