Braunschweig. Zum weltweiten Amazonas-Aktionstag veranstaltet die Ortsgruppe am Freitag eine Kundgebung auf dem Schlossplatz. Es geht um die Klima-Kipp-Punkte.

Ein internationales Bündnis von „Fridays for Future“ in mehr als 18 Ländern, darunter Brasilien, Italien, Belgien, Peru, Venezuela, Deutschland und Österreich, veranstaltet vom 28. bis 30. August eine Protestkampagne zur Rettung des Amazonas-Regenwalds. Auch die Fridays-for-Future-Ortsgruppe Braunschweig beteiligt sich daran.

Wie Pressesprecherin Nele Evers (15) mitteilt, wird am Freitag, 28. August, um 14 Uhr eine Protestaktion auf dem Schlossplatz stattfinden. Dabei soll es um die sogenannten Kipp-Punkte im Klimasystem gehen. „Dominosteine symbolisieren die verschiedenen Kipp-Punkte, bis am Schluss ein so genannter ,Die-In’ ausgelöst wird, der von verschiedenen Redebeiträgen begleitet wird. Es soll verdeutlicht werden, dass die Klimakrise eine reale, potenziell tödliche Bedrohung ist.“

Abholzung des Regenwalds so extrem wie noch nie

Ein Erreichen der Kipp-Punkte hätte fatale Auswirkungen, betont sie. „Dessen sind sich viele Menschen allerdings nicht bewusst. Weit verbreitet ist nämlich die Annahme, dass sich das Klima ‚nur so‘ langsam und gleichmäßig erwärmt. Kipp-Punkte allerdings können die Erwärmung ungemein beeinflussen, bis zu dem Moment, dass wir keine Chance mehr haben, irgendetwas zu retten. Der Weltklimarat berichtet, dass das Erreichen der Kipp-Punkte im Klimasystem das Abschmelzen von Gletschern und den Anstieg des Meeresspiegels weiter vorantreibt“, so Nele Evers.

Sie verweist darauf, dass in Brasilien zurzeit soviel Regenwald abgeholzt werde wie nie zuvor. Die Zahl der Brandrodungen nehme permanent zu. „Dem staatlichen Umweltministerium IBAMA wurden die Kontrolle und Berichterstattung untersagt. Indigenen Völkern wird Zugang zu Trinkwasser und medizinischer Grundversorgung seitens der Regierung unter Bolsonaro verwehrt. Er veranlasst derzeit ein Gesetz, welches die Verfassung ändert, um Indigenen die Landrechte zu entziehen und die Rodung zu legalisieren.“

„Klima, Natur und geschützte Arten sind gefährdet“

Auch Fridays-for-Future-Mitstreiterin Maria Kowalewski (23) betont: „Das Einhalten des 1,5 Gradziels ist ohne den Amazonas-Regenwald nicht möglich! Durch das rasante Abbrennen sind das Klima, die Natur und geschützte Arten bedroht. Aber auch der Lebensraum der indigenen Bevölkerung wird seit Jahrzehnten ausgebeutet. Deutschland und Europa müssen sich endlich ihrer Verantwortung für die Zerstörung im Amazonas bewusst werden und sich ihr auch stellen.”