Braunschweig. Der Regionalverband zahlt dafür 450.000 Euro. Eigentlich waren nur zwei Wetterhäuschen geplant – doch das sei dem Projekt nicht angemessen, heißt es.

Der Umbau des Bahnhofs Gliesmarode zu einem modernen Verkehrskreuz hat im März begonnen. Einer der ersten Schritte ist die Gleiserneuerung im Bereich der Kreuzung Berliner Straße / Kurzekampstraße. Das große Ziel ist es, Regional- und Stadtverkehr besser zu verknüpfen und den Umstieg vom Zug in Bus und Stadtbahn sowie auf das Fahrrad zu erleichtern.

An dem Großprojekt sind die Stadt, die Verkehrs-GmbH, die Deutsche Bahn und der Regionalverband Großraum Braunschweig beteiligt. Der Verband will sich nun noch stärker als bisher engagieren: Er übernimmt die Kosten für ein Dach über den Bahnsteigen und für einen breiten Tunnel. Das teilte der Verband mit. Man gehe damit über die Richtlinien der Deutschen Bahn hinaus.

„Wir wollen nicht nur den Pflichtteil erfüllt sehen, denn in dem Verkehrsknotenpunkt Gliesmarode erkennen wir sehr viel Potenzial“, sagt Verbandsdirektor Ralf Sygusch. „Daher sind wir der Auffassung, dass das, was technisch gefordert ist, oft nicht ausreicht, um eine zeitgemäße und zukunftsorientierte Umsteigeanlage zu schaffen.“

Die 600 erwarteten Ein- und Ausstiege erfordern ihm zufolge laut Richtlinie eigentlich nur zwei Wetterhäuschen. Mit der Ausweitung der Angebote im Regionalverkehr sollen die Fahrgastzahlen jedoch zukünftig auf knapp 1500 je Tag ausgebaut werden – dafür möchte der Regionalverband vorbereitet sein: „Wenn jetzt einmal alles in die Hand genommen wird, sollte auch alles für die fortschreitende Verkehrswende vorbereitet werden. Daher jetzt das Dach mitbauen.“ Die dafür veranschlagten Kosten würden sich auf rund 450.000 Euro belaufen und komplett vom Regionalverband übernommen werden. Der Verbandsausschuss habe sich dafür ausgesprochen, so dass das Dach gleichzeitig mit der Modernisierung der Verkehrsstation ab Mai 2021 gebaut werden könne.

Ein weiteres Projekt: Der geplante Tunnel soll nicht nur 2,50 Meter breit werden, sondern 6 Meter. Außerdem soll die Rampe zu den Bahnsteigen gefälliger verlaufen als bisher vorgesehen. „Auch hier möchten wir mit der außerplanmäßigen Optimierung der Zugänge dem Projekt die Dimensionen geben, die es verkehrsstrategisch haben sollte“, betont Sygusch. Dadurch würden die Zugänge insgesamt offener und heller wirken. Auch komme man dann mit Kinderwagen oder Trolly komfortabler voran.