Braunschweig. Schnitzen im Wald, Karten kloppen oder Marmelade kochen: Unsere Redaktion gibt Tipps, damit in der Isolation keine schlechte Stimmung aufkommt.

Ob Fußballverein, Kinderturnen, Musikschule, Zoo, Schwimmbad oder Schule: Alles ist in Corona-Zeiten geschlossen. Freunde treffen ist auch tabu. Für Eltern jüngerer Kinder ist das eine Herausforderung: Was kann man tun, damit einem daheim nicht die Decke auf den Kopf fällt? Unsere Redaktion hat ein paar Ideen gesammelt.

Ab in den Wald

Der Wald ist gut besucht wie selten. Kein Wunder, denn hier kann man sich ausleben, auch mit Kindern. Es macht Spaß, mit dem Rad die kleinen Wurzelwege entlangzuhoppeln oder auf einem Baumstamm zu balancieren. Das Schnitzmesser ist stets dabei, falls wir einen schönen Ast finden. Wir bestaunen den dicken Teppich aus Buschwindröschen, der zeigt: Der Frühling ist da!

Das Schnitzmesser ist stets dabei, falls man einen schönen Ast findet.
Das Schnitzmesser ist stets dabei, falls man einen schönen Ast findet. © Getty Images/iStockphoto | MNStudio

Kleinere Kinder können Spielzeugautos oder Playmobil mit in den Wald nehmen. Warm eingepackt, lässt es sich hier vortrefflich spielen. Sogar eine Schaukel kann man sich mit einem Seil bauen in Zeiten gesperrter Spielplätze. Geocaching ist auch prima: Man glaubt gar nicht, wie reich an Schätzen der Wald ist!

Zeit für den Rückblick

Wenn man sich draußen richtig ausgetobt hat, kann man es sich anschließend mit einem warmen Kakao vor dem Rechner gemütlich machen: Endlich kommen wir dazu, das Fotobuch mit Bildern des vergangenen Jahres fertigzustellen. Kinder ab sechs Jahren können dabei schon gut mitmachen. Gemeinsam suchen wir die schönsten Bilder aus und gestalten die Seiten. Wenn es fertig ist, bekommen auch die Großeltern ein Exemplar – zu Ostern, als kleiner Trost, weil in diesem Jahr das Familienfest ausfallen muss.

Die Welt in tausend Teilen

Fieberhaft suchen wir dieses eine verdammte Randteil. Beim Puzzeln vergisst man die Zeit, vergisst die Krise, vergisst alles um sich herum. Als Familie kann man sich da auch durchaus an ein Puzzle mit 300 oder 400 Teilen wagen. Wer wenig Übung hat, wird dabei auch als Erwachsener ordentlich gefordert. Noch mehr Teile sind machbar, aber vielleicht verliert der Nachwuchs dann die Lust.

Natürlich lohnt es sich auch, die Schränke nach Gesellschaftsspielen zu durchstöbern. Monopoly, Kniffel, Mikado – die Klassiker kommen wieder groß raus. Und natürlich tolle andere Spiele wie Tempo, Tempo kleine Fische (ab 3 Jahren) oder Können Schweine fliegen? (ab 5). Unsere Favoriten: Dodelido (ab 8), Mogelmotte (ab 7) und Ubongo (ab 7).

Beim Puzzeln vergisst man die Zeit
Beim Puzzeln vergisst man die Zeit © Katja Dartsch

Und auch die Karten kommen wieder auf den Tisch. Mit Kindern im Grundschulalter kann man wunderbar Rommé spielen. Und ganz nebenbei schult das auch noch spielerisch die Rechenfähigkeiten der Kleinen. Warum in der Homeoffice-Mittagspause nicht gleich noch eine Partie einplanen? Das dauert nicht lang und die Ergebnisliste kann wochenlang fortgeführt werden. Wenn irgendwann dann wieder die Schule losgeht, kann man den Ferien-Sieger küren.

Die Stadtmusikanten

Es klingt vielleicht nicht besonders schön, aber es macht Spaß: Wenn der Musikunterricht ausfällt, übt man gemeinsam. Vater, Mutter, Kinder: jeder an seinem Instrument. Wer keines spielt, kann mit einem Einstiegs-Instrument mitmachen: Für unempfindliche, elterliche Ohren bietet sich da zum Beispiel das Tamburin an. Harmonischer wird es mit der Kalimba und der Mundharmonika. Diesen Instrumenten entlocken selbst die Kleinsten schöne Klänge. Aber natürlich kann man auch gemeinsam singen. Es muss ja nicht unbedingt die Ode an die Freude sein. Weniger anspruchsvoll geht’s auch. Hausmusik macht man eigentlich viel zu selten.

Raus ins Grüne

Glücklich, wer dieser Tage einen Garten oder Schrebergarten hat. Dort gibt es zu Frühlingsbeginn reichlich zu tun – auch für den Nachwuchs. Die Kleinsten lieben es, die Blumen zu gießen (selbst wenn die Blumen es noch gar nicht brauchen), auch beim Aus- und Umpflanzen können sie schon helfen. Auch sonst ist im Garten vieles erlaubt: angrillen, Stockbrot über der Feuerschale, Handstand und andere Kunststücke üben… Vom Waldspaziergang kann man sich außerdem ein dickes, gut erhaltenes Stück Totholz zum Wettnageln mitbringen: Wer kloppt den Nagel mit dem wenigsten Hammerschlägen ins Holz? Alternative ohne Garten: Das Wetter ist bestens geeignet, um Drachen steigen zu lassen. Und was immer geht: Kreidemalen und Seifenblasen.

Wir sagen Hallo aus der Ferne

Die Freunde, mit denen die Kinder sonst so gerne spielen, werden arg vermisst. Wie wäre es mit einem lieben Gruß? Beim Spaziergang durchs Viertel verteilen wir Grußbotschaften in die Briefkästen und auch kleine Geschenke: Etwa hübsche kleine Kissen oder Taschen, selbst genäht. Schwierig ist das nicht, Anleitungen gibt es im Internet. Wer keine Stoffe zur Hand hat: Vielleicht befindet sich im Schrank noch das ein oder andere zu klein gewordene T-shirt, eine nicht genutzte Tischdecke oder ähnliches.

Hübsche kleine Kissen oder Taschen, selbst genäht.
Hübsche kleine Kissen oder Taschen, selbst genäht. © Katja Dartsch

Man kann auch eine Challenge im Freundeskreis starten: Wer produziert die längste Luftmaschenkette an einem Tag? Die Ergebnisse können dann mittels Video-Telefonat verglichen werden. Videotelefonie: Überhaupt ein schönes Mittel, um in Kontakt zu bleiben.

Süß und fruchtig

Die Erdbeeren, Stachelbeeren und Brombeeren sind zwar lange noch nicht reif, aber auch zu dieser frühen Jahreszeit kann man Marmelade kochen: aus Orangen, Ingwer, Bananen oder Mango zum Beispiel. Rezepte finden sich im Internet, sogar für eine Karotten-Apfel-Ingwer-Marmelade. Beim Schnippeln, Rühren und Beschriften der Gläser können auch die Kinder schon helfen. Man kann übrigens auch gefrorene Früchte zum Marmeladekochen verwenden. Verfeinern kann man sie zum Beispiel mit Nüssen, Vanille, Zimt oder Kräutern, je nach Geschmack. Süße Fruchtaufstriche schmecken auch ganz fantastisch zu frischen Pfannkuchen.

Backen

Und wenn wir schon in der Küche sind, können wir gleich noch einen Kuchen backen. Wer eine Hasen-Form zu Hause hat, kann gleich ein österliches Werk vollbringen. Wer nicht, kann auch einen kleinen Topfkuchen backen.

Das folgende Rezept gelingt bestimmt und ist schnell fertig: 60 Gramm Butter, 60 Gramm Zucker, ein halbes Päckchen Vanillinzucker, eine Prise Salz, ein Ei, 40 Gramm gemahlene Nüsse, 40 Gramm Mehl, 40 Gramm Speisestärke, ein Teelöffel Backpulver. Alles mischen, das geht auch mit dem Schneebesen, rein in die Form und bei 160 Grad, Umluft, 35 Minuten backen.

Wer eine Hasen-Form zu Hause hat, kann gleich ein österliches Werk vollbringen.
Wer eine Hasen-Form zu Hause hat, kann gleich ein österliches Werk vollbringen. © Katharina Lohse

Wer den Kuchen als Hasen gebacken hat, kann noch „Schnick Schnack Schnuck“ darum spielen, wer den Kopf oder das Stummelschwänzchen bekommt. Das geht natürlich auch mit einer normalen Kuchenform bei der Frage, wer das erste Stück bekommt.

Eier bemalen

Lassen Sie uns nicht vergessen, dass die derzeitigen Ferien kurz vor den Osterferien liegen. Und da kann man doch schon mal einiges vorbereiten. Wer jetzt noch keine gekochten Eier färben möchte, kann sie ausblasen, um sie dann zu gestalten und in der Wohnung aufzuhängen. Der Kreativität sind wenig Grenzen gesetzt, mit Filzstiften, Wasserfarben oder für die kleinen Kinder Fingerfarben, werden die Eier bemalt, Hauptsache bunt. Und warum sollte man die Eier nicht auch mal bekleben, zum Beispiel mit kleinen Schnipseln Transparentpapier?

Basteln

Schon die Kleinsten lieben es zu basteln. Da muss keiner traurig sein, dass er es vor der Schließung nicht mehr in die Bibliothek geschafft hat, um Bastelbücher auszuleihen. Ganz schnell ist ein Hahn gebastelt: Das Kind legt die Hand auf gelbes Tonpapier, die Umrisse werden aufgezeichnet und anschließend ausgeschnitten. Der Daumen ist der Kopf, der mit einem Schnabel, einem Kamm und einem Auge versehen wird. Die anderen Finger sind der opulente Schweif des Hahns, der mit Transparentpapier, das in Streifen ausgerissen wurde, beklebt wird.

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Ein Video drehen

Ältere Kinder können sich bei ihren Freunden auch per Video-Botschaft melden. Warum nicht aufzeichnen, was man am Tag so gemacht hat, dabei kann ja auch das ein oder andere Inspirierende für den Freund dabei sein.

Den Alltag filmen und Freunden so gleich Tipps geben, was sie nachmachen können.
Den Alltag filmen und Freunden so gleich Tipps geben, was sie nachmachen können. © Katharina Lohse

Das Video kann an einem Stück gedreht oder später geschnitten werden. Programme, auch kostenfreie, gibt es für das Smartphone in den App-Stores. So kann auch ein Video-Tagebuch von den ganz besonderen Ferien entstehen. Das kann man natürlich auch mit den Verwandten teilen, die man im Moment nicht besuchen kann.