Braunschweig. Sie verteilen Backwaren, um auf diese Weise in der Corona-Krise Wertschätzung zu zeigen.

Es sind verrückte Zeiten. Manche Berufsgruppen haben alle Hände voll zu tun – unter anderem Ärzte und Pflegekräfte in den Krankenhäusern, die rund um die Uhr im Einsatz sind. Und auf der anderen Seite gibt es Menschen wie Falk-Martin Drescher, die plötzlich nur noch wenig arbeiten können. Er ist unter anderem als freier Journalist tätig, und aufgrund der aktuellen Lage sind ihm viele Aufträge weggebrochen. Also überlegt er, wie er seine freie Zeit sinnvoll nutzen könnte. Soziales Engagement sei für ihn eine Selbstverständlichkeit, berichtet er – und so kamen ihm die Krankenhäuser in den Sinn.

Unterstützung mit wenigen Anrufen

Seine Idee: Man könnte doch die Mitarbeiter der Kliniken mit Backwaren versorgen. „So kann man ihnen einerseits eine Stärkung zukommen lassen, und gleichzeitig zeigen: Hey, wir denken an euch“, sagt Drescher. Er rief bei Sander’s Backstube an, um seinen Vorschlag zu unterbreiten – und das Unternehmen stimmte zu, zum Beispiel Kuchen, Brötchen, Croissants und Brote zu sponsern. Ein Fahrzeug stellte das Volvo-Autohaus Schmetzer bereit, und los ging’s. Drescher begann zunächst damit, eine Klinik zu beliefern.

Corona in Braunschweig- Alle Fakten auf einen Blick

Nach kurzer Zeit bekam er Unterstützung durch seine beiden Freunde Babak Khosrawi-Rad und Nicolas Petrek. Der eine ist Gastronom, der andere Geschäftsführer einer Eventagentur – bei haben ähnlich wie Drescher mehr Zeit als sonst. Und so beliefern sie nun rotierend an allen sieben Tagen der Woche die drei Standorte des Städtischen Klinikums, das Krankenhaus Marienstift und das Herzogin-Elisabeth-Hospital.

Helfen kann so einfach sein

Bei den Beschäftigten kommt die Aktion gut an. So verkündet zum Beispiel das Marienstift: „Sie zaubern in dieser herausfordernden Zeit ein Lächeln auf die Lippen der Kolleginnen und Kollegen und sind ein deutliches Zeichen dafür, dass die Arbeit mit großer Wertschätzung wahrgenommen wird. Tausend Dank!“

Drescher freut sich, dass sich mit wenig Aufwand etwas Gutes anstoßen ließ: „Wenn jeder schaut, was er gerade tun kann, können wir gemeinsam viel erreichen. Es kann so leicht sein.“