Braunschweig. Patienten sollen nur in dringenden Fällen Ärzte aufsuchen. Die Kassenärztliche Vereinigung betont: Die Praxen müssen arbeitsfähig bleiben.

Haus- und Fachärzte bitten darum, mit Erkältungssymptomen nicht mehr unangemeldet in die Praxen zu kommen. Ihr dringender Appell: Erst anrufen! Und: Nur in medizinisch dringenden Fällen die Praxis aufsuchen. Wie Leser unserer Zeitung berichten, sind einige Ärzte schon dazu übergegangen, Patienten nur noch nach telefonischer Anmeldung und Gesundheitscheck zuzulassen.

Eine junge Braunschweigerin erzählt zum Beispiel, dass sie beim Facharzt nur ein Rezept bestellen wollte. Trotzdem wurde sie zuvor gefragt, ob sie in den letzten zwei Wochen im Ausland war, ob sie Symptome wie Halsschmerzen, Fieber, Schnupfen oder Kopfschmerzen habe und ob sie Kontakt zu Personen aus Corona-Risikogebieten oder infizierten Personen hatte. Außerdem seien Begleitpersonen (auch Kinder) in dieser Praxis nicht erlaubt, jeder dürfe nur alleine eintreten.

Der Geschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung Braunschweig, Stefan Hofmann, erläutert dazu: Es müsse jetzt alles getan werden, um die Arbeitsfähigkeit der Arztpraxen zu gewährleisten. Zu ihren wichtigsten Aufgaben gehöre es vor allem, sich auch weiterhin uneingeschränkt um intensiv chronisch kranke Patienten kümmern zu können. Zudem müssten die Praxen für die Behandlung von Corona-Infizierten gewappnet sein.

Deswegen: Wer grippeähnliche Symptome hat, sollte in der Praxis anrufen. Am Telefon können die Praxis-Mitarbeiter dann beurteilen, wie es weitergeht. Der Arzt kann dem Patienten zum Beispiel ein Rezept zusenden. Seit Kurzem ist es auch zulässig, dass Ärzte nach telefonischem Kontakt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für bis zu sieben Tage schicken. Bei starken Beschwerden, Fieber oder Atemnot würden natürlich sofort konkrete Schritte eingeleitet, betont Hofmann.

Er weist auch darauf hin, dass Ärzte und Psychotherapeuten angesichts der weiteren Ausbreitung des Coronavirus zurzeit unbegrenzt Videosprechstunden anbieten dürfen. Diese seien eine gute Alternative für den persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt.