Braunschweig. Ab Dienstag gilt landesweit in allen Krankenhäusern und Altenheimen ein Besuchsverbot – bis auf wenige Ausnahmen.

Ab diesem Dienstag gilt in Krankenhäusern und Altenheimen ein Besuchsverbot. Das teilte Landesgesundheitsministerin Carola Reimann am Montag mit. Nur frischgewordene Väter, Angehörige auf Palliativstationen sowie Eltern von kleinen Patienten sind von dem Verbot ausgenommen.

Die Sprecherin des Städtischen Klinikums, Thu Trang Tran, bittet um Verständnis für die drastischen Maßnahmen: „Im Moment haben wir in Braunschweig noch nicht viele Corona-Fälle. Und die Menschen, die sich infiziert haben, sind in häuslicher Quarantäne und nicht schwer erkrankt. Wir hoffen, dass die Lage so bleibt, und müssen alles dafür tun, das Ansteckungsrisiko zu verringern.“ Patienten und ihren Angehörigen empfiehlt sie, wenn möglich, zum Beispiel über Videochat oder Facetime Kontakt aufzunehmen, so dass ein stärkeres Gefühl von Nähe entsteht als bei einem Telefonat.

Um Patienten, Angehörige und Mitarbeitende bestmöglich vor einer Corona-Infektion zu schützen, hatte das Klinikum schon in den letzten Tagen mehrere Schritte eingeleitet. So wurde zum Beispiel der Zugang zu den Notaufnahmen eingeschränkt: Nur Notfallpatienten, die mit einem Rettungswagen an die Standorte Salzdahlumer Straße und Holwedestraße gelangen, werden zurzeit über die Eingänge der jeweiligen Notaufnahme (Zentrale Notfallaufnahme und Unfallaufnahme) aufgenommen. Sämtliche Nebeneingänge des Klinikums sind geschlossen.

Auch das Herzogin-Elisabeth-Hospital und das Marienstift hatten bereits reagiert. So war am HEH zuletzt nur ein Besucher pro Patient und Tag zugelassen. Doch nun greift das generelle Besuchsverbot.

Diebstahl von Desinfektionsmittel

Mit dem Verbot dürfte sich zumindest ein Problem vorerst erledigt haben: der Diebstahl von Desinfektionsmittel. Bundesweit hatten viele Krankenhäuser davon berichtet. Wie unsere Redaktion erfuhr, soll sogar die Kinderkrebsstation des Städtischen Klinikums betroffen sein.

Klinikum-Sprecherin Thu Trang Tran bestätigt das: „In den Wartebereichen und auf den öffentlichen Toiletten wurde leider in großem Maßstab Desinfektionsmittel entwendet. Das ist sehr traurig.“ Alle Stationen seien betroffen gewesen. Das Klinikum hatte darauf bereits reagiert: In den öffentlichen Bereichen werde inzwischen kein Desinfektionsmittel mehr nachgefüllt, sagte Tran am Montag, bevor vom Land das generelle Besuchsverbot verhängt wurde. „Das Desinfizieren schützt nicht mehr als normales gründliches Händewaschen mit Seife.“

Der Artikel wurde aktualisiert.