Tatsächlich wird bis heute an vielen Orten in Deutschland die Uhrzeit geviertelt.

„Wie spät ist es denn?“, fragte ich eines Tages einen Schulfreund. „Es ist jetzt um 7“, antwortete er. „Du meinst es ist jetzt sieben Uhr“, hakte ich nach. „Ja, habe ich doch gesagt. Es ist jetzt um 7.“ Da ich vermutlich schon damals das Lehrer-Gen in mir trug, sah ich mich genötigt, ihm zu erklären, dass das Wort „um“ nicht nur unnötig, sondern auch falsch sei. Es schloss sich eine lange Diskussion an, in der naturgemäß beide Seiten ganz sicher waren, im Recht zu sein.

Wir entschlossen uns, eine kleine Straßenumfrage nach der Uhrzeit zu machen. Aus diesem Schnelltest sollte ich maximal verwirrt rauskommen. Mittlerweile war es viertel nach sieben. Und da kommt doch tatsächlich ein Passant und erzählt, es sei „viertel acht“. Was bitte sollte ich mit dieser Version anfangen? Mein Schulfreund packt das Wort „um“ hin, wo es nicht hingehört, und der Passant verschluckt das Wort „nach“ oder vor“. Aber wenn es eben noch sieben Uhr war, wie könnte es jetzt schon viertel nach acht sein? Und auch für viertel vor acht war definitiv noch nicht genug Zeit vergangen. Also was soll mit „viertel acht“ gemeint sein? Ist ein Viertel von acht nicht etwa zwei? Sollte es jetzt plötzlich zwei Uhr sein? So stark konnte sich der Passant doch nicht in der Uhrzeit vertan haben.