Braunschweig. Die „Knödelwerkstatt“ von Carolin Pape überzeugte die Jury, gefolgt vom „Ernteonkel“ und „Heiß auf Eis“.

Carolin Pape (33) strahlt. Sie hat den schönsten Stand auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt: die „Knödelwerkstatt“ auf dem Platz der deutschen Einheit. Eine Jury überreichte der Braunschweigerin am Montag die Urkunde, die sie überglücklich in Empfang nahm. „Das ist ja suuuper! Das hätte ich nie gedacht.“

Die Sache mit den Knödeln – eine Schnapsidee, geboren vor genau einem Jahr, bei einem Weihnachtsmarktbummel. Keine Knödel weit und breit auf so einem schönen Markt, das geht ja gar nicht , dachte sich die junge Frau, an deren Stand am ersten Adventswochenende Hochbetrieb herrschte. Mehrere hundert Knödel habe man unters Volk gebracht, die beiden Köche seien kaum noch nach gekommen mit der Produktion.

Der Renner: Carolin Papes Spinatknödel, gleich auf mit dem guten alten Semmelknödel, an Blaukraut und selbst gemachter Bratensoße. Damit habe sie, wie nicht nur Jurymitglied Kornelia Götz befand, haargenau den Geschmack der Braunschweiger getroffen – und auch ihren, verriet die Dompredigerin. Fast alle Jurymitglieder hätten den Stand auf Platz 1 gesetzt – allein schon wegen der erfrischenden Freundlichkeit und Herzlichkeit, mit der man hier bedient werde.

Und Platz 2? Der ging an den „Ernteonkel“, einen guten alten Bekannten auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt. Jürgen Klein versorgt bereits seit einigen Jahren die Besucher des Marktes mit regionalen Produkten und punktete mit frischem Brot aus dem eigenen Holzbackofen direkt im Stand. Neu in diesem Jahr: die Haselnussmettwurst mit ganzen Nüssen drin, die luftgetrocknete Hirschmettwurst sowie die neu kreierte Weihnachtsleberwurst. „Das sind alles Naturprodukte von hier“, lobte Jury-Mitglied Heinz-Werner Kretschmann vom Arbeitsausschuss Innenstadt (AAI), der die Urkunde überreichte.

Braunschweiger Weihnachtsmarkt – alles was man wissen muss.

Den dritten Platz belegte der Stand „Heiß auf Eis“ von Andrea Beinhorn, die der Jury durch ihr Konzept, im Winter auf Eis zu setzen, aufgefallen sei, wie Laudatorin Heike Zander hervorhob. Mit leckerem Vanilleeis aus eigener Herstellung und verschiedenen Toppings – von Schoko-Soße bis zu Bratapfelstücken – habe der Stand die Jury begeistert, so die Bezirksbürgermeisterin.

Ein Sonderlob erhielten jene Schausteller, die in diesem Jahr erstmals für den Verzehr von Speisen fast vollständig auf Mehrweg- und nachhaltiges Einweggeschirr umgestellt haben. „Es ist beeindruckend, wie viele Stände sich daran beteiligen und auf Plastikgeschirr verzichten“, erklärte Jury-Mitglied Kornelia Götz. Sie ahne, wie viel Arbeit dahinter stecke, um diese Umstellung zu realisieren.