Braunschweig. Fridays For Future – Am Internationalen Klima-Aktionstag ist auch in Braunschweig die Beteiligung wieder groß.

An diesem „Black Friday“ prallen in der Braunschweiger Innenstadt Welten aufeinander. Einerseits steht dieser schwarze Freitag für fröhlichen Konsum im Schnäppchen-Rausch, und so ist es rappelvoll in der Stadt. Andererseits warnen diese jungen Klima-Aktivisten von Fridays for Future ebenso fröhlich vor der Katastrophe durch Verschwendung und Raubbau – und ziehen mit mehr als 1000 Leuten durch die City.

Jung und mit einem wichtigen Anliegen: Der Demonstrationszug startet am Schloss und zieht durch die Innenstadt.
Jung und mit einem wichtigen Anliegen: Der Demonstrationszug startet am Schloss und zieht durch die Innenstadt. © Henning Noske

Doch zunächst wird es besinnlich. „Nach dieser Erde wäre da keine, die eines Menschen Wohnung wär’“, singt die Jugendkantorei des Doms, verstärkt um Teile des TU-Chors, unter der Anleitung von Gerd-Peter Münden auf der Bühne vorm Schloss. Zaghaft, dann immer kräftiger, singt die junge Klima-Gemeinde auf dem Schlossplatz mit: „Darum, Menschen, achtet und trachtet, dass sie es bleibt.“

"Fridays For Future"-Demo in Braunschweig

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Darum geht es, etliche Plakate und Spruchbänder drücken es aus. „Unsere Kinder und Enkel sollen nicht Eure Opfer werden“ kann man lesen und: „Advent, Advent, die Erde brennt“ Es geschieht zu wenig, das ist mal klar, im Rat der Stadt und auch im Deutschen Bundestag: „1000 Mal diskutiert – 1000 Mal nix passiert“

FFF-Demo Braunschweig am Freitag

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    Wer nicht aufpasst, dem steht das Wasser bis zum Hals, deshalb: „Nicht warten, sonst waten.“ Und da kann man am 29. November bei knackigen 5 Grad Celsius auch mal in Bade-Shorts auf einem Handtuch auf dem Schlossplatz liegen und sich den (imaginären) Schweiß von der Stirn wischen. Mensch, wird das heiß im Winter 2030 ...

    Ganz schön heiß: Winter 2030 nach Ansicht dieser Aktivisten.
    Ganz schön heiß: Winter 2030 nach Ansicht dieser Aktivisten. © Henning Noske

    Ganz sicher ist das noch nicht, aber es macht Gänsehaut und auch ein bisschen Spaß, ebenso wie die Feststellung, dass die jungen Klima-Warner von „Fridays For Future“, „Students For Future“ und „Scientists For Future“ auch in Braunschweig längst die kritische Menge überschritten haben und stabil auf die Straße bringen. „Auf dieser Titanic fehlt die Panik“, rufen sie, unsere Erde als Dino, dem Untergang geweiht, weshalb am gestrigen „Black Friday“ auch wieder Streiter auf der ganzen Welt zum Klima-Aktionstag bliesen. Ihre Botschaft: „Der Klimawandel ist die größte Krise unserer Zeit.“ Doch statt umzukehren und innezuhalten, geben wir nochmal kräftig Gas. Und deshalb sind sie hier, sind sie laut, „weil ihr uns die Zukunft klaut“.