Am Mittwoch waren rund 112 Beamten im Einsatz. Im laufenden Verfahren konnten erbeutete 260.000 Euro sichergestellt werden.

Braunschweig Am Mittwoch haben Ermittler der Task Force „Cybercrime/Digitale Spuren“ der Polizeiinspektion Braunschweig gemeinsam mit verschiedenen Spezialkräften im Auftrag der Staatsanwaltschaft Göttingen insgesamt fünf Wohnungen in Niedersachsen und Hamburg sowie ein weiteres Objekt in Niedersachsen wegen des Verdachtes des gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Betruges durchsucht und dabei drei Tatverdächtige festgenommen. Sie wurden am Donnerstag dem zuständigen Haftrichter des Amtsgerichts Göttingen vorgeführt, wie die Polizeiinspektion in einer Mitteilung schreibt.

260.000 Euro wurden sichergestellt

Am Einsatz waren am Mittwoch 112 Einsatzkräfte aus Niedersachsen und Hamburg beteiligt. Die Staatsanwaltschaft Göttingen führt seit über einem Jahr gemeinsam mit den Ermittlern der Polizeiinspektion Braunschweig ein Ermittlungsverfahren gegen insgesamt fünf Beschuldigte.

Den Beschuldigten wird zur Last gelegt, mit unrechtmäßig erlangten Zugangsdaten von Privatpersonen über das Online- und Telebanking insgesamt 335.000 Euro betrügerisch erlangt und mittels Verschleierung der Geldflüsse ins Ausland transferiert zu haben.

Im laufenden Ermittlungsverfahren konnten rund 160.000 Euro durch die Polizei vorab gesichert und an die jeweiligen Geschädigten zurückgeben werden. Bei der Durchsuchung konnten weitere 100.000 Euro in bar und zahlreiche Computer, Laptops, Handys und Speichermedien beschlagnahmt werden. Ferner wurden zahlreiche Konten der Beschuldigten gepfändet und in einer Immobilie die Sicherungshypothek zugunsten des Landes Niedersachsen eingetragen.

International agierendes Verbrechernetzwerk

Die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internet- und Computerkriminalität in Göttingen hat bisher zur Aufklärung der Taten weit mehr als 100 Beschlüsse beim Amtsgericht Göttingen beantragt. Diese sind von den Ermittlern der Task Force „Cybercrime/Digitale Spuren“ der Polizeiinspektion Braunschweig umgesetzt worden. Dabei wurden von den Behörden über 100.000 Verbindungen von zahlreichen DSL- und Mobiltelefonanschlüssen dauerhaft überwacht. Inkriminierte Zahlungsflüsse wurden in zahlreiche europäische Länder und die USA zurückverfolgt und bereit sjetzt teilweise erfolgreich rückgängig gemacht. Die Ermittlungen wurden in Teilen durch das Bundeskriminalamt und die Landeskriminalämter Niedersachsen und Wien unterstützt.