Braunschweig. In einer Serie beleuchten wir die Gefahren, Probleme und Chancen, die mit unserem Abfall einhergehen.

Müll begleitet den Menschen seit jeher. Jahrtausendelang hat er seine Kleidung und Reste von Nahrung in der Natur entsorgt. Was in der Zeit der Jäger und Sammler nicht weiter störte, wurde zum Problem, als der Mensch sesshaft wurde. Mangelhaft entsorgte Abfälle wurden Herde für Krankheitserreger. Doch auch in Zeiten ausgeklügelter Entsorgungssysteme ist Müll eine Bedrohung für unsere Umwelt und Gesundheit. Riesige Müllmassen, zum Großteil Kunststoffe, verseuchen die Meere. Mikroplastik steckt im ewigen Eis ebenso wie im Wasser der Oker und den Körpern unserer Kinder.

Laut einer Studie im Auftrag der Umweltschutzorganisation WWF nehmen Menschen pro Woche im globalen Durchschnitt bis zu fünf Gramm Mikroplastik auf – das entspricht in etwa dem Gewicht einer Kreditkarte. „Wir können nicht verhindern, dass wir Plastik aufnehmen“, sagt Heike Vesper, Leiterin der Abteilung Meeresschutz des WWF Deutschland. „Mikroplastik belastet die Luft, die wir atmen, unsere Nahrung und das Wasser, das wir trinken.“ Die Langzeitfolgen seien nicht absehbar. Derzeit werde erst erforscht, wie sich die Aufnahme von Plastik auf die menschliche Gesundheit auswirke.