Braunschweig. Die Braunschweigerin ist die einzige Kandidatin. Die Wahl wird voraussichtlich am 29. Oktober stattfinden.

Dompfarrerin Katja Witte-Knoblauch (43) kandidiert für das Propstamt in Helmstedt – sie ist die einzige Kandidatin. Wie die evangelisch-lutherische Landeskirche am Donnerstag mitteilt, hat die Kirchenregierung im Benehmen mit dem Propsteivorstand und der Pfarrverbandsversammlung Helmstedt-Nord Witte-Knoblauch nominiert. Die Kirchenregierung habe außerdem die Propsteisynode Helmstedt aufgefordert, die Wahl innerhalb von zwei Monaten durchzuführen. Voraussichtlicher Wahltermin ist Dienstag, 29. Oktober.

Dompfarrerin Katja Witte-Knoblauch möchte sich mit dem Wechsel nach Helmstedt neuen Herausforderungen stellen. „Das reizt mich. Die Menschen dort auf dem Land bringen so viele verschiedene Hintergründe mit. Ich würde gerne herausfinden, was sie brauchen, und wie die Kirche diese Menschen zusammenbringen könnte.“

Die 43-Jährige würde auch eine halbe Stelle an der Georg-Calixt-Gemeinde in Helmstedt übernehmen. „Damit könnte ich nah dran bleiben an den Menschen und weiterhin predigen und Seelsorge ausüben. Das ist mir wichtig“

Sie ginge vom Dom aber auch mit einem weinenden Auge. „Es ist ein fantastischer, wunderbarer Ort.“ Vor allem die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen habe sie als großes Geschenk empfunden.

Würde sie gewählt, verließe dann auch ihr Mann Bernhard Knoblauch die Kirchengemeinde in Riddagshausen? Der antwortete gestern auf unsere Nachfrage: „In der Bibel steht: Wo du hingehst, da will auch ich hingehen.“ Seine Frau sei ihm damals von Oldenburg ins Braunschweiger Land gefolgt. „Da wäre es jetzt an mir ...“

Katja Witte-Knoblauch ist seit Januar 2012 am Dom tätig. Voraussichtlicher Termin der Propstwahl in Helmstedt ist der 29. Oktober

Propst Detlef Gottwald hatte nach Ende seiner 12-jährigen Amtszeit am 31. Oktober 2018 nicht wieder kandidiert. Seitdem führt Pfarrer Frank Barche (Schöningen) als stellvertretender Propst die Amtsgeschäfte.

Katja Witte-Knoblauch ist seit 2014 am Braunschweiger Dom tätig. Davor absolvierte sie ihren Probedienst als Pfarrerin in der Propstei Bad Gandersheim sowie in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Von 2006 bis 2009 war sie Vikarin ebenfalls in der oldenburgischen Kirche. Witte-Knoblauch hat Theologie in Kiel, Montpellier, Bochum und Bielefeld-Bethel studiert. Vor ihrem Studium schloss sie eine Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Oldenburgischen Landesbank ab. Sie ist verheiratet mit Bernhard Knoblauch, Pfarrer in Braunschweig-Riddagshausen, und Mutter von drei Kindern.

Wie Pressesprecher Michael Strauß mitteilt, hat die Pröpstin die Aufgabe, in Zusammenarbeit mit dem Propsteivorstand das kirchliche Leben in der Propstei anzuregen und zu fördern. Sie wird für die Dauer von zwölf Jahren gewählt und versieht das Propstamt mit einer halben Stelle. Mit der anderen Hälfte ihrer Stelle ist sie Gemeindepfarrerin im Pfarrverband Helmstedt-Nord.

Für die Wahl sind bei einer einzigen Kandidatin maximal zwei Wahlgänge vorgesehen. Die Person ist gewählt, wenn sie im ersten oder zweiten Wahlgang mehr als die Hälfte der Stimmen der gesetzlichen Zahl der Synodalen erreicht. Wird diese Zahl auch im zweiten Wahlgang nicht erreicht, muss die Kirchenregierung einen neuen Wahlvorschlag machen. Die Propsteisynode Helmstedt hat 26 gesetzliche Mitglieder. Demnach muss die Kandidatin 14 Stimmen erzielen, um die Wahl für sich zu entscheiden.

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