Braunschweig. Die Arbeitsagentur will ihre Mitarbeiter fit für die Digitalisierung machen und so die Beratung verbessern.

Rumms, vier Pylonen müssen dran glauben. Sie sind unter einen LKW geraten, mitten im Gebäude der Arbeitsagentur Braunschweig-Goslar am Cyriaksring – zum Glück nur digital. Ein Fahrsimulator der Stiftung Bildung und Handwerk macht es möglich, mit dem 40-Tonner samt Anhänger durch Gebäude zu manövrieren, ohne etwas kaputt zu machen. „Solange ich mit meinem PKW weiter unfallfrei fahre, ist alles in Ordnung“, sagt eine Mitarbeiterin der Arbeitsagentur, als sie vom Fahrersitz steigt, der sich in der Mitte von vier Bildschirmen befindet. Sie ist eine von rund 160 Berufsberatern und Arbeitsvermittlern, die sich am Mittwoch beim sogenannten Digi-Day über die Herausforderungen der Digitalisierung an 14 Stationen informiert haben. Wegen dieser Weiterbildungsmaßnahme blieb die Arbeitsagentur an diesem Tag für die Kunden geschlossen.

Oliver Bossow, operativer Geschäftsführer und stellvertretender Leiter der Arbeitsagentur Braunschweig-Goslar, sagt: „Die Digitalisierung beschäftigt uns als Arbeitsagentur doppelt, als Arbeitgeber und als Beratungsdienstleister.“ Zum einen verändere sich die Arbeitsrealität der Mitarbeiter durch digitale Angebote. „Schon seit zehn Jahren erreicht uns Post nur noch auf digitalem Wege.“ Alle Briefe würden eingescannt. „Und in den vergangenen zwei bis drei Jahren haben E-Services wie das digitale Berufsinformationszentrum an Fahrt aufgenommen.“ Die Berufsberatung finde vielfach nicht mehr im Biz statt sondern in den Schulen, wo Schüler sich auf dem Tablet-PC über Berufe informieren können. Das Lexikon der Ausbildungsberufe, Beruf Aktuell, werde nicht mehr in der Auflage gedruckt wie noch vor zehn Jahren. Auch würde bereits die Hälfte der Anträge auf Arbeitslosengeld online gestellt.