Braunschweig. Mehr als 500 Gäste feiern am Freitagabend gemeinsam beim Sommerfest des BZV Medienhauses im Heinrich in Braunschweig.
Die Vorzeichen hätten besser nicht sein können: Es war am Freitag ein lauer Abend beim Sommerfest des BZV-Medienhauses im Garten des Wirtshauses Heinrich im Braunschweiger Stadtpark. Mehr als 500 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Kirche, Wohlfahrtsverbänden, Sport und Verwaltung trafen sich. Sie genossen den Abend, scherzten, schlemmten, diskutierten und lauschten jazzigen Klängen.
Und doch war nicht alles eitel Sonnenschein. Verlags-Geschäftsführer Claas Schmedtje beleuchtete die Situation des BZV-Medienhauses und dessen Flaggschiff: der Braunschweiger Zeitung und den anderen Zeitungstiteln in unserer Region. Er wollte nicht verheimlichen, dass das Stammgeschäft in schwierigem Fahrwasser ist, erklärte Schmedtje. „Die gedruckte Auflage und die dazugehörigen Print-Werbeeinnahmen sind weiterhin rückläufig.“
BZV-Sommerfest 2019 – so war die Feier
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Die Zukunft liege aber im Digitalen. Und da erkennt Schmedtje erfreuliche Vorzeichen: So habe sich die Zahl der Nutzer der Digitalangebote des BZV-Medienhauses in den vergangenen drei Jahren auf 1,4 Millionen Menschen verdreifacht. Auch die Entwicklung des E-Paper-Geschäfts sei beachtlich. So ist die Zahl der E-Paper-Abonnenten in den letzten Monaten um mehr als 30 Prozent auf über 9000 gestiegen. „Und wir arbeiten an weiteren Neuerungen: So führen wir Anfang September eine komplett neue E-Paper-Technologie ein. Die Nutzung wird dann noch schneller und komfortabler“, sagte Schmedtje.
Eintracht Braunschweig war Gesprächsthema
Am Buffet, an den Theken und den Tischen gab es dominierende Gesprächsthemen: der gute Start der Braunschweiger Eintracht in die Drittliga-Saison etwa, auch der bevorstehende Start der Bundesliga-Saison mit dem VfL Wolfsburg – oder der zwischenzeitliche Stopp beim geplanten Ausbau der A39 zwischen Wolfsburg und Lüneburg.
Sommerfest des BZV Medienhauses
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Letzteres thematisierte auch Armin Maus, Chefredakteur unserer Zeitung, in seiner Begrüßung. Dass die Planungen der Autobahn nach einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig auf Eis liegen, wertete Maus als Verschleppung. Denn die Gegner hätten Einwände vor Gericht gebracht, die sie längst hätten vortragen können. „Dann wird die Justiz zur Geisel von Interessengruppen“, so Maus.
Chefredakteur Armin Maus regt zum Nachdenken an
Er stimmte einige nachdenkliche Töne an. „Wir Journalisten wandeln ja nicht auf Gottes Erde, um bequem zu sein“, so Maus. Er mache sich Sorgen, sagte er. „Sorgen, dass der gesellschaftliche Konsens verloren gehen könnte.“ Als Beispiele nannte Maus Angriffe auf Polizisten und Feuerwehrleute, Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr.
Aber es gebe nicht nur Schatten, auch viel Licht. Denn es gebe Menschen, die sich gegen Fehlentwicklungen stemmen. Maus nannte den Sally-Perel-Preis des Betriebsrats von Volkswagen Braunschweig. Oder die TU Braunschweig, die eine Niederlage als Ansporn verstehe. Die TU hatte mit ihrer Bewerbung bei der Vergabe der Mittel durch die Exzellenzinitiative knapp verloren.
Maus: "Gemeinsam für das Miteinander kämpfen"
Ist das Glas nun halbvoll oder halbleer? Maus appellierte an die Gäste: „Dass Sie alle hier sind, ist ein starkes Zeichen. Ich danke Ihnen herzlich dafür. Lassen Sie uns gemeinsam dafür kämpfen, dass dies ein Landstrich wird, bleibt und ist, in dem das Miteinander und das gemeinsame Vorankommen einen Wert hat.“ Die Gäste honorierten den Appell mit Beifall.
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