Braunschweig. In unserer Serie „Einfach selber machen“: Bei Keramik Kitchen werden aus Rohlingen Kunstwerke für den Alltagsgebrauch.

Drei ist das Zauberwort bei Keramik Kitchen. Wer möchte, dass die Farben auf den Tellern und Bechern schön decken, der sollte sie dreimal auftragen. Kein Problem, äußerst gern sogar. Denn ein Besuch bei Keramik Kitchen darf gerne ein wenig länger dauern. Wer Spardosen, Seifenschalen oder Eierbecher gestaltet, der tut das aus Lust an der Kreativität – mit Freunden oder Familienmitgliedern, von Klein bis Groß, bei Kaffee und Limo. Und wer sein Werk gestaltet hat, ist zwar sehr stolz darauf, aber auch ein wenig traurig, dass es schon zu Ende ist. Und im Geiste kreist der Gedanke: Wann bloß könnte ich mal wieder kommen?

Erdacht hat sich die Keramik Kitchen Anika Knittel Insalata. Seit März 2017 gibt es diese Kreativwerkstatt im Norden Braunschweigs. Gestartet ist alles mit einer kleinen Ecke für Keramiken in ihrem Stoffladen am gleichen Standort. Den hat Knittel Insalata unter dem Namen Lottaklamotta 2010 gegründet und dann fünf Jahre geführt. „Irgendwann war ich dann sattgenäht“, sagt die studierte BWLerin und fügt an: „Zudem schossen Stoffläden wie Pilze aus dem Boden.“ Etwas anderes musste her. Als sie mit ihren damals zwei und fünf Jahre alten Kindern auf einem Weihnachtsmarkt einen Stand entdeckte, an dem man Keramiken bemalen kann, sei sie gleich fasziniert gewesen, sagt sie. „Viele Bastelideen können Kinder oft nur mit viel Hilfe der Eltern umsetzen, beim Bemalen der Keramik kann sich jeder ohne Anspruch und Vorgabe kreativ ausleben – jeder für sich allein und doch irgendwie gemeinsam“. Und die Kinder seien sehr stolz, wenn sie ihr fertiges Werk in den Händen hielten. Und das verschwinde nicht in irgendeiner Schublade. „Es ist ein gebrauchsfertiger Gegenstand, der im Alltag benutzt werden kann.“