Braunschweig. Das Projekt Freundschaftsbank soll niedrigschwellig bei psychischen Erkrankungen helfen.

Das Gift für den Maisbrei hatte Farai schon zu Hause. Sich und ihre Kinder wollte die Frau aus Harare im afrikanischen Simbabwe damit umbringen. Zum Einsatz kam es aber nie – weil sie in ihrer Notsituation Hilfe bekam, auf der Friendship Bench. Hinter dieser Freundschaftsbank steckt ein Konzept, das niedrigschwellig Menschen mit psychischen Erkrankungen helfen soll und das über Simbabwe hinaus in anderen afrikanischen Ländern und selbst in New York Erfolge feiert. Am Wochenende wurde es in einer Ausstellung mit Bildern des Fotografen Rainer Kwiotek in der Magni-Kirche vorgestellt. Die Fotografien sind dort noch bis zum 4. August zu sehen.

Die gebürtige Braunschweigerin Ruth Verhey hat die Freundschaftsbank in der Magni-Kirche vorgestellt. Die promovierte Psychologin leitet die gleichnamige Organisation zusammen mit Dixon Chibanda, der sie 2006 ins Leben gerufen hat. Verhey lebt seit 15 Jahren in Simbabwe und weiß, dass viele Menschen dort durch Armut, HIV-Infektionen sowie staatliche Misswirtschaft und Aggression von Depressionen und Traumata betroffen sind. Doch für dieses „Kufungisisa“, das „zu viel denken“, wie Depressionen in der Landessprache bezeichnet werden, gibt es weder ein gesellschaftliches Bewusstsein, noch Ressourcen, um es zu behandeln. Dort setzt die Freundschaftsbank an.