Braunschweigs. 150 Demonstranten zogen am Samstag durch die Innenstadt. Ihre Forderung: Deutschland muss Flüchtlinge aufnehmen, die aus Seenot gerettet wurden.

Rund 150 Menschen in Braunschweig sind am Samstag bei der Demonstration des europaweiten Bündnisses „Seebrücke“ mitgelaufen und haben unter anderem gefordert, dass Deutschland bis auf Weiteres Flüchtlinge aufnehmen soll, die aus Seenot gerettet werden. Laut Carsten Duka von der Braunschweiger Seebrücke sei in 100 Städten in Europa und auch in den USA demonstriert worden. Die Demonstranten setzten sich für sichere Fluchtwege ein und bekundeten Solidarität mit Geflüchteten und Carola Rackete, der Kapitänin des Rettungsschiffs „Sea-Watch 3“. Sie war im Juni 17 Tage im Mittelmeer mit geretteten Flüchtlingen unterwegs und hatte gegen den Willen der italienischen Regierung in Lampedusa angelegt. Kommende Woche soll sie sich wegen Beihilfe zur illegalen Migration verantworten. Die Seebrücke ist eine internationale Bewegung, die von verschiedenen Bündnissen und Akteuren der Zivilgesellschaft getragen wird.

„Carola Rackete machte das einzig Richtige“, so Duka zu den Demonstranten: „Sie rettete Leben, beweist Haltung und verteidigt die Menschenrechte. Das können und müssen wir auch tun!“ Aktuell ertrinke jeder Sechste beim Fluchtversuch über das Mittelmeer. Menschenrettung sei kein Verbrechen. „Wir brauchen dringend staatliche Rettungsprogramme“, forderte Duka. Derzeit sei das deutsche Rettungsschiff „Alan Kurdi“ mit 65 Migranten an Bord auf dem Weg nach Italien.