Braunschweig. . Bündnis-gegen-rechts-Sprecher Janzen sah am Sonntag eine Morddrohung an seiner Tür. Die Polizei durchsuchte die Wohnung eines Adrenalin-Mitgliedes.

Erneut gab es Morddrohungen gegen den Sprecher des Bündnis gegen Rechts Braunschweig David Janzen. An der Haustür des Mehrfamilienhauses, in dem Janzen mit seiner Familie lebt, wurde in der Nacht auf Sonntag ein Aufkleber der Neonazi-Gruppe Adrenalin Braunschweig angebracht. Darüber standen handschriftlich die Worte: „Wir töten dich! Janzen“.

Diesen Aufkleber der Gruppe Adrenalin sowie die handschriftliche Drohung wurden in der Nacht auf Sonntag an die Haustür von David Janzen angebracht. 
Diesen Aufkleber der Gruppe Adrenalin sowie die handschriftliche Drohung wurden in der Nacht auf Sonntag an die Haustür von David Janzen angebracht.  © Bündnis gegen RechtsM | David Janzen

Adrenalin solidarisiert sich mit Lübcke-Verdächtigen

Laut einer Pressemitteilung des Bündnis gegen Rechts sollen sich Mitglieder der Adrenalin-Gruppe Braunschweig im Sozialen Netzwerk Instagram außerdem mit dem für den Mord an Walter Lübcke angeklagten Neonazi verbündet haben. Ein anderes Mitglied der Gruppe soll auch hier gedroht haben: „Heute Walter, morgen Janzen.“

Polizei durchsucht Wohnung eines Verdächtigen

„Nach Aufnahme des Sachverhaltes und Ermittlungen wurde noch am Sonntagnachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft ein Durchsuchungsbeschluss gegen einen 20-jährigen Tatverdächtigen erlassen. Bei der Durchsuchung konnten Beweismittel sichergestellt werden“, teilten die Beamten am Abend mit.

Der Beschuldigte habe gegenüber der Polizei keine weiteren Angaben gemacht. Polizeisprecher Stefan Weinmeister: „Die Strafverfolgungsbehörden nehmen jede Form des Extremismus sehr ernst und reagieren sofort und konsequent auf jede Form von Drohungen.“

Janzen lässt sich nicht einschüchtern

David Janzen lässt sich von den Drohungen nicht abschrecken, versicherte er am Sonntag. “Ich habe nach den Drohungen in den letzten Tage von vielen Menschen große Solidarität und Zuspruch erfahren und möchte mich dafür bedanken!“, so Janzen. „Dass bestärkt mich darin, mich nicht einschüchtern zu lassen, mich weiter antifaschistisch zu engagieren und zu rechten Aktivitäten, Strukturen und Netzwerke zu recherchieren und diese aufzudecken.“

Der Aufkleber sowie die Schmierereien wurden mittlerweile wieder von der Haustür entfernt.