Braunschweig. Acht Azubis aus dem Projekt „Zukunft Bilden“ haben unter dem Motto „Seid ein Geschenk für die Region“ ihre Zeit an das Seniorenzentrum verschenkt.

Ein Rollator versperrt dem anderen den Weg. Überall fliegen Bälle oder Kissen mit Sand umher. In der hintersten Ecke gibt es lauten Jubel, wenn jemand beim Bowlen alle Kegel umhaut. Die Bewohner des Senioren- und Pflegezentrums Bethanien wuseln durch den großen Aufenthaltsraum.

Unter ihnen sind auch acht Auszubildende der NordLB, Volkswagen Financial Services AG und der Nibelungen Wohnbau. Sie machen beim Projekt „Zukunft Bilden“ unserer Zeitung mit und haben diesen Nachmittag organisiert.

Unter dem Motto „Seid ein Geschenk für die Region“ konnten sie aus verschiedenen sozialen Einrichtungen wählen und sich ein eigenes Engagement für diese überlegen. Ein Spielenachmittag sollte es sein. Bei einem Vorgespräch im Seniorenzentrum wurde der letzte Feinschliff angelegt und alles auf die Beweglichkeit der Bewohner angepasst.

Neben den Klassikern wie Rommé, Dosenwerfen, Bälle- und Sandsäckchenwerfen sowie „Vier Gewinnt“ gibt es an diesem Nachmittag auch noch ein „Shuffelboard“. 30 Holzscheiben (Pucks) stehen den Spielern dabei zur Verfügung, von denen sie so viele wie möglich durch vier Tore schieben müssen. Und auch etwas Ausgefallenes haben die Azubis mitgebracht: Mit Hilfe einer Spielekonsole können die Bewohner auf einer Leinwand die Bowlingkugeln über die Bahnen rollen lassen.

„Ich bin Feuer und Flamme, wenn es darum geht, zu backen“, sagt Christin Schreiber, duale Studentin bei der NordLB. Und so gibt es zur Stärkung auch für alle Waffeln.

„Es ist einfach eine so tolle Idee – die Bewohner freuen sich und überall sieht man glückliche Gesichter. Besonders gut kommt das digitale Bowling an. Das ist mal was anderes und ich finde es richtig gut“, sagt Ursula Stadler, Leiterin des Begleitenden und Sozialen Dienstes.

Wie gut der Nachmittag wirklich ankommt, sieht man bereits nach wenigen Minuten. Der Andrang ist so groß, dass die Waffeleisen keine Minute stillstehen und sich Schlangen an den Spiel-Stationen bilden.

„Dass plötzlich so viele Bewohner zu uns kommen, ist überwältigend. Damit haben wir absolut nicht gerechnet“, sagt Annika Bösert, duale Studentin bei der NordLB. Und auch ihre Kommilitonin Afra Kircher stimmt zu: „Es ist wirklich schön zu sehen, wie gut das Angebot von den Bewohnern angenommen wird.“

Und was sagen die Bewohner selbst zum Nachmittag? „Das Spiel mit diesen Holzscheiben war ganz schön schwer“, erzählt Ute Vorbach (79). „Aber beim Rommé können wir richtig zocken.“

Zusammen mit Maria
Schindler (87) und Maria
Knoch (81) ist sie eine der ersten Mutigen, die sich an die Stationen trauen. „Es ist richtig toll, dass die jungen Leute so etwas für uns organisieren. Das dürfen sie öfters machen“, sagt Maria Knoch. Und ihre Sitznachbarin Maria Schindler stimmt zu: „Alle machen mit – das ist doch toll.“ Die drei Damen bleiben bis zum Schluss – und das lohnt sich: Zum Ausklang gibt es Live-Musik von Maximilian Hüttl, angehender Fachinformatiker bei VW Financial Services.

Schon als er seine Gitarre auspackt, werden die Plätze in der ersten Reihe schnell gesichert. „Ich habe ältere deutschsprachige Lieder vorbereitet“, stimmt er auf seinen Auftritt ein. Und bei viel Applaus findet der Spielenachmittag so einen gelungenen Ausklang.