Ich habe mich gefragt, ob man Europa mit einem Pinsel so darstellen könnte.

Vor einigen Tagen habe ich im Städtischen Museum Braunschweig die Ausstellung „Ruth Baumgarte – Vision Afrika. Turn of the fire“ besucht. Nachdem ich am Eingang den Eintritt bezahlt hatte, betrat ich eine Welt, die ich fast vergessen hatte. Die Intensität der Farben zeigt, wie die Glut der afrikanischen Sonne die Landschaft auffrisst. Ich war im Geiste sofort in Afrika. Es waren die Eindrücke, die ich aus meiner Kindheit und von meinen Urlaubsreisen kenne.

Farben und Weiten, die ich bis jetzt nur auf dem Kontinent gesehen habe. Leere und unberührte Natur, in der einzelne Menschen laufen, und wo man sich fragt, während man im Auto vorüberfährt: Wo kommt dieser Mensch her? Wo will er hin? Auf den Bildern habe ich viele sitzende Männer gesehen. Zuerst dachte ich, dass die Künstlerin das Klischee des afrikanischen Mannes bedient hat, das besagt, die Männer auf dem Kontinent sitzen nur herum und palavern, während die Frauen arbeiten. Aber es war leider eine Projektion des Alltags, wie ich ihn manchmal erlebt habe. Die Körperhaltung der Menschen, die ich kannte. Die Gesichter zeigen die Armut, wie sie veranschaulicht kultiviert und manchmal dem Fremden präsentiert wird.