Braunschweig. Der 30. Mai ist Welt-MS-Tag. Die Krankheit hat unzählige Symptome – und viele davon sind für Außenstehende nicht sichtbar.

Louise Breslauer ist mit ihrem Blankbogen mehrfache Deutsche Meisterin – in der Halle auf 18 Metern, im Freien auf 40. Sport packt sie. Schon in ihrer Jugend war das so. Da betrieb sie Boden- und Geräteturnen als Leistungssport. Bis die Krankheit sie „buchstäblich vom Schwebebalken schubste“, wie die 53-Jährige es formuliert. MS – Multiple Sklerose, die chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, begleitet ihr Leben seit mehr als 30 Jahren.

An diesem Dienstag trifft sie sich mit anderen Betroffenen in einem Veranstaltungsraum der Braunschweiger Beratungsstelle der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft (DMSG) in der Juliusstraße. Louise Breslauer leitet die im Monatsturnus zusammenkommende Selbsthilfegruppe. Hier muss sich niemand erklären, muss nicht dem Gegenüber die unsichtbaren Symptome einer Krankheit verständlich machen, die sich in vielen Gestalten zeigt. Gudrun Beckner, Leiterin der Beratungsstelle, spricht von einer Krankheit mit tausend Symptomen: „Alles, was durch Nerven gesteuert wird, kann betroffen sein“, sagt sie. Bei manchen verläuft die Krankheit schubartig, bei anderen schleichend.