Braunschweig. Die Stadt beabsichtigt, sich um Fördermittel des Bundesinnenministeriums zu bewerben. Bis zu elf Millionen Euro könnten nach Braunschweig fließen.

Braunschweig will eine von Deutschlands Smart-City-Modellstädten werden. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, schlägt sie dem Rat für seine Sitzung am 21. Mai vor, dass sich die Stadt um Fördermittel aus dem „Modellprojekt Smart Cities“ des Bundesinnenministeriums bewirbt. Insgesamt könnten damit auf sieben Jahre verteilt bis zu elf Millionen Euro Fördermittel nach Braunschweig fließen.

„Dass sich Braunschweig zu einer Smart City entwickeln soll, ist Konsens“, so die Verwaltung. „Der Rat der Stadt fasste bereits am 21. Juli 2015 einen entsprechenden Beschluss. Auch im Integrierten Stadtentwicklungskonzept ist das als Ziel formuliert.“ Ende vergangenen Jahres beauftragte die Stadt daraufhin die Partnerschaft Deutschland GmbH mit der Erstellung eines Smart-City-Rahmenkonzepts. Dieses Konzept soll nun Bestandteil des geplanten Förderantrags beim Bundesinnenministerium werden.

Die Förderinitiative des Bundes soll den Smart-City-Entwicklungsprozess erheblich beschleunigen. „Smart-City-Projekte könnten schneller umgesetzt werden, wir würden sicher auch vom vorgesehenen Austausch mit den anderen Pilotstädten profitieren“, erklärt Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa laut der Pressemitteilung.

Der Begriff „Smart City“ beschränke sich dabei nicht auf Projekte mit Bezug zur Digitalisierung, sondern umfasse alle Entwicklungskonzepte, die darauf abzielten, die Stadt effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner und sozial inklusiver zu gestalten. Mögliche Handlungsfelder seien E-Government, Infrastruktur, Soziales, Umwelt, Industrie beziehungsweise Wirtschaft 4.0, Digitale Bildung sowie Kommunikation und Bürgerdialog.

Bei der Entwicklung und Umsetzung der Smart-City-Strategie strebe die Stadtverwaltung eine enge Zusammenarbeit mit den Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen in Braunschweig und der Region an. „Der Standort Braunschweig bietet mit seiner breit aufgestellten Forschungslandschaft beste Voraussetzungen, um zukunftsweisende Innovationen technischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Natur voranzutreiben“, so Leppa. „Die in Aussicht stehende finanzielle Unterstützung ist auch mit Blick auf die geplante Haushaltskonsolidierung eine Chance, die ergriffen werden sollte.“

Die Förderung umfasst einen Eigenanteil der Kommunen von 35 Prozent. Im Falle einer Förderung bis zu rund elf Millionen Euro müsste die Stadt über den Zeitraum von sieben Jahren bis zu rund sechs Millionen Euro an Ko-Finanzierungsmitteln bereitstellen.