Braunschweig. ln Stöckheim, Leiferde und Melverode spitzt sich die Lage dramatisch zu. Leiterin des Jugendzentrums: „Wir wissen nicht, wohin mit den Kindern.“

Grünen-Ratsfrau Elke Flake nennt es den Tomatensoßen-Effekt. Lange bleibt es im Topf ruhig, doch urplötzlich koche die Sauce auf dem Herd über. „Das gibt dann eine Riesenexplosion.“ So ähnlich erlebt die langjährige Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses in Braunschweig zurzeit die Nachfrage nach Plätzen zur Kinderbetreuung. „Wir konnten schon einmal sagen: Der Bedarf ist gedeckt.“ Nun aber, um im Bild zu bleiben, blubbert es im Topf wieder hoch. Der Druck auf die Kommune steigt schnell. „In der Schulkindbetreuung“, so Flake, „ist der Tomatensoßen-Effekt sogar längst eingetreten.“

Vor allem im Süden der Stadt – in Stöckheim, Melverode und Leiferde – zeichnet sich eine dramatische Lage ab. Wie Petra Kusatz, Mitglied im Jugendhilfeausschuss und Leiterin des Jugendzentrums Stöckheim, in der jüngsten Ausschusssitzung berichtete, stehen aktuell 35 Grundschüler auf der Warteliste für die Schulkindbetreuung, deren Träger das Jugendzentrum ist. „Wir sind selbst überrascht. Wir wissen nicht, wohin mit den Kindern.“ Dabei seien die Neubaugebiete noch nicht einmal vollgelaufen. Kusatz rechnet im nächsten Jahr mit einer weiter steigenden Nachfrage.