Braunschweig. Deutsch-russischer Dialog in gefährlicher Lage: Der Journalist Fritz Pleitgen und der Autor Michail Schischkin stellten ein Buch vor.

Der altgediente Fernsehreporter war in der Buchhandlung Graff gerade so richtig ins Plaudern gekommen – über seine Anfänge als Korrespondent in Moskau, über Kälte, KGB und Kalten Krieg – da rief eine Dame aus dem Publikum, das sei ja alles durchaus interessant und unterhaltsam, aber man solle doch die Zeit nutzen, um zum jetzigen Stand der Beziehung zwischen Russland und dem Westen zu kommen. Daran sieht man, wie sehr dieses (Miss-)Verhältnis derzeit vielen Deutschen unter den Nägeln brennt.

Zu Recht, findet Fritz Pleitgen. Es fasziniere ihn, erklärte der Journalist mit leicht sarkastischem Kopfschütteln, dass er nirgendwo in der westlichen Politik, nirgendwo in einem Parteiprogramm zur Europawahl ein Konzept finde, wie die Misere zu beheben sei. Und beschwor die Dringlichkeit: „Wir haben ein verheerend schlechtes Verhältnis zu Russland, das kann angesichts des neuen Wettrüstens schnell außer Kontrolle geraten.“