Braunschweig. . Der 22-jährige Mediendesigner Laurids Raue aus Braunschweig gewinnt mit diesem außergewöhnlichen Projekt einen Medienpreis.

Am Anfang war der Bücherduft. Fast immer, als Laurids Raue in seiner Schulzeit neue Literatur erhielt, steckte er zunächst die Nase an das Exemplar. „Die Druckerschwärze riecht ganz besonders“, sagt der 22-Jährige noch heute. Mittlerweile weiß er aber auch: „Mit Papier lässt sich viel mehr anstellen, als es nur zu bedrucken oder zu beschreiben.“ Das hat der Ostfalia-Student eindrucksvoll mit seinem „Projekt plier“ bewiesen. Er konzipierte für seine Jahresarbeit im Studiengang Mediendesign eine kleine Modekollektion – aus Packpapier. Hübsche Accessoires für die Frau faltete er, parallel dazu entstand ein Katalog mit drei Models, die auf den Fotos beim Tragen der Kleidungszusätze eine gute Figur machten. Raue gewann mit dem Projekt den Medienpreis bei der Ostfalia-Präsentation „Code White“ in der Kategorie „Print“.

„Ich wollte mit dem Papier mal anders arbeiten, es etwas zweckentfremden“, erzählt der flippige Braunschweiger, der sich schon seit Jahren für Mode interessiert. Unter anderem absolvierte er seinen Bundesfreiwilligendienst in der Dramaturgie des Jungen Staatstheaters. „Total faszinierend wirkten auf mich die mehr als 100.000 Kostüme. Noch beeindruckender war, dass die Kostümbildnerin sie alle kannte. Das ist für mich so ein kleines Wunder in der Welt des Theaters.“ Da seine zweite Leidenschaft die Gestaltung von (Mode-)Magazinen ist, verband er kurzerhand beides für seine Arbeit. „Zuhause liegt ein großer Stapel mit Heften wie ,Vanity Fair’ oder ,Vogue’, da mich interessiert, wie andere das Thema Mode umsetzen, zum Beispiel bei Fotoshootings. Wie schaut das Model, welche Position nimmt der Fotograf ein? Welchen Blick für Ästhetik hat er? Ich liebe es, wenn sehr viel Bewegung in den Fotos zu sehen ist.“