Braunschweig. Die Ausstellung wird am 17. Januar im Dom eröffnet. Zum Auftakt spricht Sozialministerin Carola Reimann.

Wohnungslose Menschen sind meist nicht als solche erkennbar, ihre Not wird nicht wahrgenommen. Stattdessen gelten sie eher als Störfaktor in der Fußgängerzone oder als soziale Problemfälle. Aber wie ist eigentlich der Blick der Wohnungslosen auf ihr Umfeld? Wie sieht ihr Alltag aus? Sechs Männer und Frauen sowie eine Gruppe Wohnungsloser zeigen in einer Fotoausstellung ihre ganz unterschiedliche Sicht auf Braunschweig.

Alle Beteiligten hatten während des Projekts keine feste Wohnung

Die Ausstellung findet demnächst im Braunschweiger Dom statt. Das Projekt wurde von der Diakonischen Gesellschaft Wohnen und Beraten mbH initiiert. Sie richtet auch die Ausstellung aus – der Fotograf Klaus G. Kohn begleitet das Ganze. Wie Maik Gildner, Geschäftsführer der Diakonischen Gesellschaft, mitteilt, hatten alle Beteiligten zur Zeit des Projekts im Oktober vergangenen Jahres keine Wohnung, lebten auf der Straße, in einer Obdachlosenunterkunft oder vorübergehend bei Bekannten. Sie bekamen Kameras und fotografierten all das, was ihnen wichtig ist.

„Damit wollen sie auf die Situation wohnungsloser Menschen aufmerksam machen – und auf die Notwendigkeit von Wohnungen für sie“, erläutert Gildner. Ein Teilnehmer des Projekts habe seine Motivation so zusammengefasst: „Endlich etwas Sinnvolles tun.“ Gildner freut sich besonders, dass der Dom die Ausstellung präsentiert: „Es ist so wichtig, dass Kirche Gesicht zeigt, indem an einem solch zentralen, renommierten Ort die Not von Menschen und ein wachsendes gesellschaftliches Problem in den Blick gerückt werden.“

Niedersachsens Sozialministerin kommt zur Eröffnung

Die Ausstellung wird am 17. Januar um 17.30 Uhr eröffnet. Sozialministerin Carola Reimann hält den Auftaktvortrag. Die Veranstaltung ist öffentlich, jeder kann kommen. Ermöglicht wird die Ausstellung durch die finanzielle Unterstützung der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, der Stiftung Niedersächsische Wohnungslosenhilfe sowie der Domgemeinde.

Führungen für Schulklassen sind nach Terminvereinbarung möglich. Wohnungslose und Mitarbeiter der Beratungsstellen werden dann für Informationen zur Verfügung stehen.