Braunschweig. Das Schlossmuseum zeigt eine Ausstellung über die Abdankung des Herzogs. Ernst August vor 100 Jahren.

Ob der Herzog dem Arbeiter- und Soldatenrat tatsächlich Zigarren angeboten hat, als er ihn zur Abdankung zwang, wie gern kolportiert wird, dürfte letztlich nicht zu belegen sein. Eins aber scheint klar: Dieser historische Einschnitt im Herzogtum Braunschweig nach dem verlorenen Weltkrieg am 8. November 1918 vollzog sich – sagen wir: höflich.

Die Abdankung ist Thema der neuen Sonderausstellung im Schlossmuseum. Dessen Direktorin Ulrike Sbresny erklärt, nach der Abdankung hätten die Revolutionäre Ernst August immer noch als Herzog bezeichnet. Dessen einstige Hofbedienstete hätten die neuen Regenten brieflich in Staatsgeschäften beraten. Man habe sich mit „Sehr geehrter Herr…“ angeredet. Auch hätten viele herzogliche Bedienstete in der neuen Regierung mit ihrer Betätigung fortfahren können oder eine neue bekommen.