Braunschweig. Ernst Ebeling (79) hat den Feuersturm als 6-Jähriger erlebt. Die Bilder von toten Menschen und verbrannten Tieren gehen ihm nicht aus dem Kopf.

Es war der Untergang des alten Braunschweig. 847 Tonnen an Bomben fielen in der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober 1944 auf die Stadt und verursachten einen zweitägigen Feuersturm, der sich bis heute in die Seelen der Menschen eingebrannt hat. Der Angriff der 5. Bombergruppe der Royal Air Force (RAF) markiert mit seinem Inferno den Höhepunkt der Zerstörung der Stadt Braunschweig im Zweiten Weltkrieg.

Ernst Ebeling war dabei. Knapp sechs Jahre war er alt und lebte mit der Mutter und Geschwistern an der Andreaskirche. Der Vater war wenige Monate zuvor gestorben. Der 79-Jährige erinnert sich: „Unser Haus brannte, und wir sind raus. Die ganze Ecke am Wollmarkt war verraucht; wir konnten nichts mehr sehen, kaum atmen.“ Die Feuerwehr habe ihnen eine Gasse gespritzt, so dass sie hätten fliehen können. „Überall am Straßenrand tote Menschen, verbrannte Tiere.“ Vom Turm der Andreaskirche seien Funken geflogen wie bei einem Feuerwerk.