Braunschweig. Sie befassen sich mit Drohnen, wollen die Parkplatzsuche radikal vereinfachen und haben eine GPS-basierte Papier-LED-Karte entwickelt.

Anfang dieses Jahres hat die Wirtschaftsförderung Braunschweig Zukunft GmbH das „Start-up-Zentrum Mobilität und Innovation“ (MO.IN) eröffnet – und jetzt ist die erste Runde abgeschlossen: Vier junge Unternehmen das sechsmonatige Betreuungsprogramm durchlaufen.

„Die ersten Start-ups in unserem neuen Gründerzentrum haben gleich eine enorme Bandbreite der Mobilitätswirtschaft abgedeckt“, heißt es in einer Pressemitteilung von Gerold Leppa, Wirtschaftsdezernent der Stadt Braunschweig und Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH. Die Wirtschaftsförderung hatte sich gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Entrepreneurship (jetzt „Entrepreneurship Hub“) der TU Braunschweig und der Ostfalia Hochschule erfolgreich um eines von insgesamt acht vom Land Niedersachsen geförderten Start-up-Zentren beworben. Das Land zahlt für zunächst zwei Jahre rund 170 000 Euro – die gleiche Summe steuert auch die Stadt bei.

Torgen Hauschild, Julian Glaab und Mathias Rudnik (von links) entwickeln eine App, die Parkplätze sucht („AIPARK GmbH“).
Torgen Hauschild, Julian Glaab und Mathias Rudnik (von links) entwickeln eine App, die Parkplätze sucht („AIPARK GmbH“). © Sybille Haberstumpf (Archiv)

Das wohl bekannteste der betreuten Start-ups ist die „AIPARK GmbH“, die die Parkplatzsuche digitalisieren und damit vereinfachen will und jüngst als eines der führenden deutschen Start-ups für künstliche Intelligenz benannt wurde. Im Sommer gewann das Unternehmen unter anderem den Cebit-Innovation-Award. „Während unserer Zeit im MO.IN konnten wir uns durch die erstklassigen Coaching- und Vernetzungsangebote optimal auf Investoren-Gespräche vorbereiten und zum Ende der Betreuungsphase das Investment erfolgreich abschließen“, wird Geschäftsführer Julian Glaab in der Pressemitteilung zitiert.

Das Ingenieurbüro „GuteDrohne“ ist auf die Beratung und technische Unterstützung von Unternehmen spezialisiert, die Drohnen entwickeln oder Drohnen im Unternehmen einsetzen. „Die vielen Gespräche sowohl mit internen als auch externen Beratern haben uns stark vorangebracht. Besonders gefreut hat uns, dass am Ende zur Betreuungszeit die ,GuteDrohne GmbH’ gegründet werden konnte“, so Gründer Hanke Konsek.

Die FlexNavi GbR hat eine GPS-basierte Papier-LED-Karte entwickelt, die dem dreiköpfigen Gründungsteam zufolge sowohl für den Freizeitbereich als auch für den weltweiten Einsatz in Katastrophenregionen geeignet ist. „Durch das Beratungsprogramm wurde aus unserer Idee und einem ersten Prototypen ein Unternehmen mit einem internationalen Patent, potenziellen Kunden und einem Investor“, so das Fazit des dreiköpfigen Teams.

Dass das Start-up-Betreuungsprogramm auch zu einer grundlegenden Änderung der Geschäftsidee führen kann, zeigt das Beispiel der „MENUX GmbH“. Die Brüder Marcel und Tim-Oliver Engelmann haben sich entschieden, ihr ursprüngliches Geschäftsmodell neu auszurichten. „Auch das gehört zum Gründen dazu: Die eigene Geschäftsidee fortlaufend zu hinterfragen, zu überdenken, und sich gegebenenfalls von ihr zu verabschieden, um ein aussichtsreicheres Geschäftsmodell zu verfolgen“, so Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa.

In Kürze beginnt ihm zufolge die zweite Runde im „Start-up-Zentrum Mobilität und Innovation“, das sich im Erdgeschoss des Technologieparks am Rebenring befindet.

Fakten rund um die Existenzgründung in Braunschweig

Viele Braunschweiger machen sich mit ihren Ideen selbstständig – und sie finden dabei eine Menge Unterstützung, etwa im Rollei-Zentrum für Existenzgründer, im Technologiepark am Rebenring und in den Wichmannhallen im Westlichen Ringgebiet. Außerdem gibt es viele Beratungsangebote bei der TU und der Braunschweig Zukunft GmbH.

Mit dem Gründerfonds hat die Stadt seit dem Jahr 2007 insgesamt 112 Neugründungen beziehungsweise Erweiterungen durch einen Zuschuss unterstützt. Nach Auskunft der Stadt wurden Mittel in einer Gesamthöhe von rund 766 000 Euro bewilligt.

Wer plant, ein Unternehmen zu gründen, kann sich bei der Braunschweig Zukunft GmbH beraten lassen: Technologiepark am Rebenring 33. Gründerberaterin Angela Wandrey ist erreichbar unter Tel.: (0531) 470 34 52 und per Mail: angela.wandrey@braunschweig.de