Braunschweig. . Die Methode eines japanischen Violinisten ermöglicht bereits Dreijährigen, Klavier oder Geige zu spielen.

„Wir sind wie eine große Familie“, sagt Olga Bereznitskaya. Sie ist die Leiterin des Norddeutschen Suzuki-Instituts an der Musischen Akademie in Braunschweig. Die studierte Violinistin ist eine der vier Lehrenden, die nach einer Methode arbeiten, die der japanische Violinist Suzuki Shinichi (1898-1998) entwickelt hat. Völlig ohne Noten können so bereits Kleinkinder das Geigenspiel erlernen. Mit drei Jahren geht es im besten Fall schon los – der limitierende Faktor sei nur die körperliche Fähigkeit des Kindes, ein Instrument zu halten, sagt Olga Bereznitskaya.

Ein wichtiger Punkt sei, dass Talent nicht angeboren, sondern vielmehr anerzogen sei. Die Suzuki-Methode ziele entsprechend darauf ab, Talent anzuerziehen. Der Lehrer spielt etwas vor, das Kind ahmt nach. „Deswegen kann man das Ganze auch ,Muttersprachmethode’ nennen“, so die Pädagogin. Wie beim Erlernen von Sprache soll das Kind das Gehörte imitieren. Deswegen muss es auch nicht lesen können, wenn die Ausbildung beginnt. Andererseits muss es alles, was es lernt, auswendig können. Gut, dass Kinder leichter lernen als Erwachsene. Dieser Vorteil soll mit der Suzuki-Methode genutzt werden.