Braunschweig. Die Stadt umwirbt private Vermieter, um Wohnungslose zu vermitteln: „Wir bieten ein Rundum-Sorglos-Paket.“

In der Luft hängt noch ein Geruch nach frischer Farbe. Mitte des Monats soll in die 55-Quadratmeter-Wohnung eine Mieterin ziehen, die auf dem freien Wohnungsmarkt wohl kaum ein Chance hätte. „Wir haben ein gutes Gefühl dabei“, sagt Vermieter Kai Fricke. Zumal ihm die Stadt Braunschweig im ersten Jahr sichere Mieteinnahmen und die Kostenübernahme bei Schäden garantiert, die vom Mieter verursacht werden.

Für Familie Fricke ist es die schon zweite Wohnung, die sie in ihrem Sechs-Parteien-Haus an der Berliner Straße zum „Probewohnen“ anbietet. Mit dem von der Stadt Karlsruhe inspirierten Modell hat Braunschweig Mitte 2017 eine Offensive gestartet, um Wohnungslose, die wegen ihres geringen Einkommens oder persönlicher Probleme bei der Wohnungssuche schnell durch die Maschen fallen, auch für Privatvermieter attraktiv zu machen.