Braunschweig. Der Entwurf des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts wird jetzt in den politischen Gremien beraten. Im November soll der Rat abstimmen.

Vor drei Jahren begann in Braunschweig die Beteiligungsaktion „Denk Deine Stadt“. Die Bürger waren aufgerufen, ihre Ideen zur Zukunft der Stadt einzubringen: Was soll sich verändern? Wie wollen wir im Jahr 2030 hier leben? Rund 5500 Ideen sind damals eingegangen. Sie wurden sortiert, gebündelt und mit Bürgern sowie Fachleuten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Vereinen und Verbänden diskutiert. Aus all dem soll nun das integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) entstehen.

Wie die Stadtverwaltung mitteilt, liegt jetzt der fertige Entwurf vor. Er wird in allen Stadtbezirksräten und Fachausschüssen beraten, am 6. November soll der Rat darüber abstimmen. Das Stadtentwicklungskonzept enthält 26 sogenannte Rahmenprojekte, die viele Bereiche des städtischen Lebens abdecken – etwa Verkehr, Bildung, Sport, Klimaschutz, Digitalisierung, Forschung, Sicherheit, Kultur und Wirtschaft. Diese Projekte sollen laut Oberbürgermeister Ulrich Markurth die Richtschnur für das Verwaltungshandeln bis 2030 sein.

„Wir wollen nicht immer nur in Haushaltsjahren denken und uns von Entwicklungen vor vollendete Tatsachen stellen lassen“, heißt es in der Pressemitteilung. „Wir wollen vielmehr diese Entwicklungen stärker gestalten und uns bereits jetzt darüber verständigen, wie wir mit großen Themen umgehen wollen.“

Markurth spricht von einem Meilenstein der Stadtentwicklung und einem Kraftakt aller Beteiligten: „Noch nie haben Stadtverwaltung, Rat, Institutionen, Verbände und nicht zuletzt die Bürgerinnen und Bürger so intensiv gemeinsam an der Frage gearbeitet, wie die Zukunft Braunschweigs ausgestaltet werden soll.“ Das ISEK spiegele wieder, was den Menschen wichtig sei, zum Beispiel die Parks, die kurzen Wege, die Oker, die Kultur. Zugleich könne nicht jeder Wunsch Berücksichtigung finden. „Das Signal an die Stadtgesellschaft ist: Wir planen nicht in der Amtsstube vor uns hin, wir wollen Eure Meinung hören und beteiligen Euch bei Planungsprozessen. Ich glaube, dass dies ein Gemeinschaftswerk ist, und viele Braunschweigerinnen und Braunschweiger werden stolz sagen können: Ich habe daran mitgewirkt.“ Die einzelnen Projekte sollen nach und nach umgesetzt werden – die Verwaltung wird den Ratsgremien jeweils die Detailplanungen vorlegen, so dass diese öffentlich diskutiert werden können.

Der Entwurf des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes ist unter www.denkdeinestadt.de zu finden.