Braunschweig. Die Jochen-Staake-Stiftung finanziert Schulfrühstück an Grundschulen – vor dem drängenden Problem kindlichen Übergewichts eine wichtige Hilfe.

. Es ist wohl keine Übertreibung: Ein gesundes Schulfrühstück an Grundschulen hält der städtische Gesundheitsplaner Rainer Schubert für eine „Riesenchance“ im Kampf gegen Übergewicht bei Kindern. Möglich macht das in Braunschweig seit fast zehn Jahren die Jochen-Staake-Stiftung als Hauptsponsor: Zweimal wöchentlich werden 15 ausgewählte Grundschulen mit Äpfeln, Vollkornstullen und zuckerfreien Getränken beliefert. Und beim gemeinsamen morgendlichen Klassenfrühstück greift auch so mancher Schüler beherzt zum Käsebrot, in dessen Brotbox sonst eher Chips, Erdnussflips und Kinderriegel zu finden sind.

Denn längst sei es nicht mehr selbstverständlich, „dass Eltern wissen, was ein gesundes Essen ausmacht“, bestätigt Angelika Jegerlehner, Leiterin der Grundschule Schunteraue. Bekannt ist auch: In nur noch jeder dritten Familie ist es üblich, gemeinsame Mahlzeiten einzunehmen. Die Entwicklung ist fatal: Jedes sechste Kind in Deutschland ist zu dick. „Wir stehen vor einem gesellschaftlichen Problem und haben noch keine Lösung gefunden“, warnt Schubert. Die Stadt Braunschweig hat das Thema in ihrer diesjährigen Gesundheitskonferenz zum Thema „Kindergesundheit“ daher auf die Agenda genommen. Schubert hofft auf Gründung eines Expertenkreises, um Ideen zu entwickeln, wie der Dickleibigkeit von Kindern vor Ort entgegengewirkt werden kann. Denn obwohl das Problem dränge, so Schubert, gebe es in Braunschweig kaum mehr Präventionsangebote in Sachen Ernährung.