Braunschweig. Das war eine Überraschung: Der Fachkräftemangel schlägt in Braunschweig bis in die Baubranche durch. Bauelektriker werden händeringend gesucht.

Bei der Arbeitsagentur meint Geschäftsführer Gerald Witt, dass dies lediglich die Spitze des Eisbergs markiert. Gänzlich überraschend käme die Entwicklung nicht: „Wir beobachten schon seit geraumer Zeit, dass die Branche Personalprobleme hat.“ Setze sich die Entwicklung fort, „muss sich der Kunde auf steigende Preise und längere Wartezeiten einstellen“.

Der Agenturleiter ist pessimistisch, dass sich der anbahnende Personal-Engpass auflösen lasse: „Die Baubranche ist für Schulabgänger nicht besonders attraktiv. Gleichzeitig scheiden viele Ältere aus. Und das schon oft, bevor sie das Rentenalter erreicht haben. Zu beobachten ist außerdem, dass es ein Abwandern in die Industrie gibt.“ Die Branche reagiere: Wegen der starken Konkurrenz zahle die Baubranche zum Beispiel in Wolfsburg und Salzgitter höhere Löhne als in Braunschweig. Witt: „Trotz Hochkonjunktur ist die Zahl der Abgänge im Baugewerbe höher als die Zahl der Zugänge.“