Braunschweig. . 15 Menschen sind im vergangenen Jahr in Braunschweig an den Folgen von Sucht gestorben. Auf dem Windmühlenberg gedachten ihnen Familie, Freunde und Wegbegleiter.

Kreuze, Kerzen, Fotos: Ein Gottesdienst unter freiem Himmel erinnerte am Sonntagvormittag an die Drogentoten des vergangenen Jahres. 15 Namen, 15 gescheiterte Lebenswege. „Nie waren es so viele wie dieses Jahr“, murmelt ein Besucher.

Auf dem Mäuerchen auf dem Windmühlenberg sitzen Freunde, Weggefährten und Menschen, die sich beruflich um das Thema Sucht kümmern. „Wir sind mit dem Gottesdienst hierher gekommen, weil hier inzwischen die Szene ist“, so Pastor Böger von der Magni-Gemeinde, der später die Predigt halten und mahnen wird: „Jeder Mensch schuldet dem anderen Respekt. Der Mensch hat eine eigene Würde, die er sich nicht erst verdienen muss.“ Auch nicht, wenn er am Rande der Gesellschaft steht, wenn das Aufbäumen gegen die Sucht nicht gelingt, wenn die vielen Versuche, sich freizumachen von dem zerstörerischen Stoff, immer wieder im Scheitern enden. „Kein Mensch ist mehr wert, nur weil er gesund ist oder reich“, so Bögers eindringliche Botschaft.