Braunschweig. Höhepunkt der zweiwöchigen Veranstaltungsreihe für sexuelle und gesellschaftliche Vielfalt wird die Christopher-Street-Day-Parade am 28. Juli.

Mit dem Hissen der Regenbogenfahne vor dem Rathaus hat am Freitag das 23. Sommerlochfestival begonnen. Höhepunkt der gut zweiwöchigen Veranstaltungsreihe für sexuelle und gesellschaftliche Vielfalt sind zum Abschluss das zweitägige Fest vor dem Schloss und in diesem Rahmen auch der Christopher-Street-Day-(CSD)- Demonstrationszug am 28. Juli vom Kleinen Haus über den Bohlweg zum Schlossplatz.

Veranstalter des Festivals ist der Braunschweiger Verein für sexuelle Emanzipation (VSE). Deren Vorstandsmitglied Anton Unger erklärte, dass sich der politische Fokus des Festivals verschoben habe. Angesichts vieler inzwischen erreichter Ziele, für die Schwule, Lesben und Transgender lange gekämpft hätten, etwa die Ehe für alle, stünden in diesem Jahr nicht Forderungen an die Politik im Vordergrund.

„Wir haben uns im Verein gefragt: Haben wir denn nun alles erreicht?“, erklärte Umland. „Die Antwort lautet ,nein’! Denn jetzt stellt sich uns die Frage, wie kommen wir an die Haltung der Menschen ran?“ Gesetze und Vorschriften seien ein wichtiger Schritt gewesen, doch nun sei die neue Aufgabe, das erlangte Recht auch in der Gesellschaft zu verankern. Daher stehe das Sommerlochfestival 2018 unter dem Motto „Aufklärung schafft Akzeptanz“.

Diesen Gedanken griffen während der kleinen Eröffnungszeremonie auf dem Platz der Deutschen Einheit auch Oberbürgermeister Ulrich Markurth und die Schirmherrin des Sommerlochfestivals, Anke Kaysser-Pyzalla, Präsidentin der Technischen Universität, auf.

Markurth verwies auf den prominenten Platz vor dem Rathaus, wo die Regenbogenfahne als Zeichen für Toleranz und Akzeptanz der Vielfalt von Lebensformen nun zwei Wochen lang wehen wird. Das sei ein deutliches Statement der Stadt. „Aber wir alle sind nun gefordert, uns dafür einzusetzen, dass Errungenes nicht ganz schnell wieder verloren geht und Minderheitenrechte bestehen bleiben“, stellte Markurth klar. Die TU-Präsidentin erklärte, ihre Universität stehe für ein buntes, weltoffenes Miteinander von Studenten, das auf die Stadt und die Region ausstrahle.

Ein starkes Signal ist auch die künftige Kooperation zwischen dem Arbeitgeberverband Region Braunschweig (AGV) und dem Verein für sexuelle Emanzipation. So will der AGV die Organisatoren des Festivals dabei unterstützen, neue Sponsoren zu finden, nachdem der vieljährige Hauptsponsor im Frühjahr überraschend kurzfristig abgesprungen war. Ziel des VSE ist es, die Finanzierung künftig auf mehrere Beine zu stellen.