Braunschweig. Die Verfahren wegen Trickbetrugs und -diebstahls nehmen in Braunschweig zu. Auch Dank polizeilicher Aufklärung bleibt es meistens beim Versuch.

. Dr. Richter nannte sich am Telefon der vermeintliche Staatsanwalt. Und er forderte sein Opfer auf, 3300 Euro in bar an eine Braunschweiger Adresse zu senden, um eine Konto-Sperrung zu verhindern. Der Angerufene folgte der Aufforderung, die seriös daherzukommen schien. An der Zieladresse indes wartete schon ein Abholer, um den Briefumschlag mit dem Geld auf Nimmerwiedersehen aus dem Briefkasten zu fischen.

Um mehrere hunderttausend Euro bringen Trickbetrüger allein Braunschweiger Bürger Jahr für Jahr. 182 Verfahren hat die Polizei 2017 eingeleitet – und damit einen Höchststand erreicht. Zum Vergleich: 2009 waren es laut Polizeisprecher Joachim Grande noch 67 Ermittlungsverfahren wegen Trickdiebstahls und -betrugs. Für international organisierte Banden ist es ein lukratives Geschäft auf Kosten vor allem älterer Menschen – zumal Strafverfolger die oftmals im Ausland agierenden Hintermänner nur schwer zu fassen bekommen. „Ihre Tatmittel sind das Telefon und die Fantasie“, so Grande.