Braunschweig. Seit Jahren wird er von Fachleuten und Angehörigen gefordert, im Frühjahr soll er kommen: ein Krisendienst an Wochenenden und Feiertagen.

Grünes Licht für die Einrichtung eines psychosozialen Krisendienstes: Vom nächsten Frühjahr an sollen Menschen in seelischen Notlagen auch an Wochenenden und Feiertagen professionelle Ansprechpartner finden, wie Dr. Brigitte Buhr-Riehm, Leiterin des Gesundheitsamtes, ankündigt. Fachleute, Angehörige und Betroffene fordern den Krisendienst seit Jahren. Entlastende Gespräche am Telefon oder bei Hausbesuchen können die Zuspitzung von Krisen und damit verbundene Krankenhausaufenthalte oder gar Zwangseinweisungen verhindern.

2016 bereits hat der kommunale Fachbeirat des Sozialpsychiatrischen Verbundes in Braunschweig einen solchen Dienst beschlossen, dessen Notwendigkeit „fachlich unstrittig“ sei, so Dr. Brigitte Buhr-Riehm. Er soll die Arbeit des für Krisenintervention zuständigen Sozialpsychiatrischen Dienstes im Gesundheitsamt außerhalb der Dienstzeiten ergänzen. Künftig sollen je zwei erfahrene Sozialarbeiter oder Pflegefachkräfte rufbereit sein. Erfahrungen anderer Krisendienste zeigten: „Durch Entlastungsgespräche am Telefon kann man neun von zehn Krisensituationen entschärfen.“ Andernfalls besuchen die Mitarbeiter einen Anrufer zu Hause, um seine Situation einschätzen und notwendige Hilfen einleiten zu können. „Auch Angehörige können sich an den Krisendienst wenden“, sagt die Leiterin des Gesundheitsamtes. Denn sie merken es oft als erste, wenn sich Krisen anbahnen.