Osterode am Harz. Puppen-„Pastor“ Werner Momsen bittet mit seinem aktuellen Programm „Das Werner Unser“ zu einem ganz besonderen Gottesdienst nach Osterode am Harz.

Mehrfach war Detlef Wutschik mit seiner sogenannten Klappmaulpuppe Werner Momsen bereits in der Stadthalle von Osterode am Harz zu Gast. Nun macht sich der Puppenspieler auf, mit seinem neuesten Bühnenprogramm namens „Das Werner Unser“ über nichts weniger als den Glauben an sich zu philosophieren. „Es gibt so vieles, an das Menschen glauben: an Gott, die Liebe, Engel, Ufos, Yetis oder auch an die Zahnfee. Vieles davon ist harmlos, anderes nicht. Warum wird etwas geglaubt, warum etwas nicht und was ist besser? Alle reden von Gott, aber jeder meint einen anderen. Die Beweislage für und gegen ihn ist dabei sehr dürftig. Schließlich hat selbst Hamburgs Starpathologe und Rechtsmediziner Klaus Püschel beim Obduzieren noch nie eine Seele gefunden“, heißt es vielsagend in der Veranstaltungsankündigung.

Im Grunde genommen nicht anders als beim Weihnachtsmann und der Brockenhexe. Kann man es sich erlauben, nicht an Gott zu glauben? Was, wenn es Gott doch gibt? Kommt nach dem letzten Stündchen noch etwas? Wer oder was erwartet einen nach seinem Ableben: Jungfrauen, der Heilige Geist oder gar die Auferstehung? Fragen über Fragen, die es in der gut zweistündigen Aufführung am Freitag in Osterode auf den Grund zu gehen gilt. Es gibt vieles zwischen Leben und Tod, Glaube und Wahrheit, Himmel und Erde, über das man reden könnte. Geht es dabei bierernst zu? „Nein, natürlich nicht, es wird sehr lustig werden“, verspricht der selbsternannte „Pastor“ Werner Momsen alias Detlef Wutschik.

Im Gespräch mit dem Harz Kurier gewährt Wutschik Einblicke in sein Leben und steht Rede und Antwort.

Detlef, die erste Frage, die mir eingefallen ist: Wie kam es eigentlich zum Puppennamen Werner Momsen?

Da steckt kein tieferer Sinn dahinter. Ich habe nur nach einem eingängigen Namen gesucht.

Warum heißt das aktuelle Programm, welches du in Osterode spielen wirst, „Das Werner Unser“, wie kommt man auf so eine Idee?

Mich selbst beschäftigt seit vielen Jahren diese eine Frage, ob es wirklich einen Gott gibt. Die Frage, die ich immer anderen, aber auch mir stelle, ist: „Was ist Gott für dich beziehungsweise für mich?“ Die andere lautet: „Kann der Glaube Berge versetzen oder schafft er erst welche?“ Dabei geht es mir nicht um Kirchenkritik oder Denunzierung eines Glaubens, außer es handelt sich um Fundamentalismus. Sondern lediglich darum, an wen oder was man eigentlich glaubt. Ich hatte während der Corona-Pandemie viel Zeit, mich mit diesen Fragestellungen zu beschäftigen. Letztlich ist das Programm so geworden, wie ich es mir gewünscht hatte.

Bist du denn selbst ein gläubiger Mensch?

Nein, ich bin kein gläubiger Mensch. Es gibt für mich da zu viele Ungereimtheiten. Aber ich glaube an die christlichen Menschenwerte.

Möchtest du mit „Das Werner Unser“ eine besondere Botschaft übermitteln?

Schon. Denn die Botschaft am Ende des Abends lautet, dass die Menschen besser miteinander umgehen sollen. Auf den Glauben bezogen: Nicht missionarisch sein, sondern leben und leben lassen. Verurteilungen sollten doch vermieden werden.

Du bist ja schon öfter in der Osteroder Stadthalle zu Gast gewesen. Was gefällt dir an der Stadthalle?

Zum Beispiel die beiden Techniker, die sehr nett sind und sich immer freuen, wenn ich da bin. Überhaupt das ganze Stadthallenteam ist prima.

Was inspiriert dich zu deinen Programmthemen, wie lange dauert es, bis du mit einem Programm fertig bist?

Ich bin immer auf Themensuche, die im Leben entstehen. Themen, zu denen viele Menschen eine Meinung haben. Ich arbeite gerne bildhaft, damit sich die Leute auch wiederfinden, wie zum Beispiel beim Thema rund um den Urlaub. Dieses monothematische Arbeiten macht einfach viel Spaß. Wenn ein Programm schnell geschrieben sein soll, kann ich das in vier Wochen erledigen. Wenn ich viel Zeit habe, kann es bis zur Fertigstellung auch schon mal ein bis zwei Jahre dauern.

Du bist ja Puppenspieler, Comedian, Kabarettist, Radiomoderator und hoch- beziehungsweise niederdeutscher Autor. Eine breite Palette, aber was macht dir am meisten Spaß?

Kann ich nicht sagen, die Kombination macht es aus.

Auch dein beruflicher Werdegang ist ungewöhnlich: Vom Maler und Lackierer über Berufsschullehrer bis hin zum Puppenspieler. Wie kam es dazu?

Das lief ja parallel. Die Lehre war das Vehikel zu meinem Studium. Aber Lehrer bin ich nun nicht mehr.

Du bist mit ganz unterschiedlichen Programmen unterwegs, warum? Ist das nicht sehr schwer? Und schreibst du alles alleine?

Das ist schon schwer, sechs bis sieben Programme laufen parallel. Das ist jedoch eine Trainingsfrage. Mit zunehmenden Alter dauert es zwar natürlich etwas länger, alles drauf und im Kopf zu haben. Ich schreibe schon relativ alleine. Ein Regisseur schreibt etwas mit, um meinen Stoff gegebenenfalls noch zu veredeln.

Was erwartet denn die Zuschauerinnen und Zuschauer in Osterode, werden sie ins Geschehen mit einbezogen?

Nein, das werden sie nicht. Aber es erwartet sie zwei lustige und unterhaltsame Stunden.

Warum sollte ich mir die Show ansehen?

Wie gesagt, es wird lustig und spannend werden. Die Stunden sollen das Publikum vom Alltag ablenken, aber auch zum Nachdenken für den Alltag anregen.

Nun bist du stets maskiert hinter einer schwarzen Maske. Ist das nicht sehr anstrengend?

Das ist nicht so schlimm. Bei Corona trugen wir ja alle eine Maske. Und selbst den Marathon in Hamburg bin ich mit Werner und Maske gelaufen, immerhin 4,5 Stunden lang.

Letzte Frage: Ich habe erfahren, dass du gerne mit Werner Momsen bei der Fernsehshow „Let’s Dance“ auftreten möchtest. Wie ist denn da der Stand der Dinge?

Da musst du den Chefjuror Joachim Llambi fragen. RTL könnte uns wirklich endlich einmal anfragen.

Karten für die Vorstellung „Das Werner Unser“ am Freitag, den 19. April, gibt es an der Kasse der Stadthalle Osterode, Dörgestraße 28 oder im Webshop unter https://www.osterode-stadthalle.de/index.php/component/jem/venue/2-ad-ticket sowie an der Konzertkasse im Service-Center Harz Kurier, Gipsmühlenweg 2-4 oder unter https://www.konzertkasse.de/. Die Show beginnt um 20 Uhr. Informationen und weitere Auftrittstermine von Werner Momsen alias Detlef Wutschik sind auf www.werner-momsen.de hinterlegt.