Harz. Als Wanderkaiserin geht sie im Harz auf Geisterjagd: Unsere Autorin erklärt, was es mit den mysteriösen Stempelstellen auf sich hat.

Ziemlich genau vor 18 Jahren, am 8. April 2006, wurde die Harzer Wandernadel (HWN) ins Leben gerufen und erfreut sich seitdem immer größerer Beliebtheit. Bis zur Krönung zum Wanderkaiser müssen 222 Stempel quer verstreut durch den gesamten Harz gesammelt werden. Ich bin nun auf meiner dritten Kaiserrunde unterwegs. In der ersten Runde wollte ich die Stempel so schnell wie möglich sammeln und plante meine Routen immer mit hoher Ausbeute. Ich war fasziniert von der Vielfalt des Harzes.

Für die zweite Runde hatte ich mir nicht nur das Stempelheft, sondern auch die App zur Harzer Wandernadel zugelegt. Die Stempelstellen habe ich zu anderen Jahreszeiten aufgesucht, als in der ersten Runde und konnte so den Wandel des Harzes live mitverfolgen. In meiner dritten Runde rückt nun die App in den Vordergrund, denn die zeigt mir nicht nur die 222 Stempelstellen an, sondern auch jede Menge Sonderstempel, wandernde Stempel und Geisterstempel - und von denen möchte ich nun so viele wie möglich erbeuten.

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Harzer Wandernadel: Was sind Geisterstempel?

Wenn eine Stempelstelle nicht mehr sicher erreichbar ist oder an Attraktivität verloren hat, dann wird sie an eine neue Stelle versetzt. Inzwischen wurden schon 87 Stempelkästen verrückt, aber das GPS-Signal bleibt noch am alten Platz erhalten und so geistert der alte Stempel an diesem Ort weiter. So ähnlich verhält es sich auch mit den wandernden Stempelstellen und mit den Sonderstempeln. Gestempelt wird an diesen Orten digital.

Die Sandhöhlen mit Stempelstelle 81 der Harzer Wandernadel sind einen Ausflug wert.
Die Sandhöhlen mit Stempelstelle 81 der Harzer Wandernadel sind einen Ausflug wert. © HK | Doreen Westphal

Geisterjagd zwischen Blankenburg und Heimburg

Meine letzte Tour führte mich in die Nähe von Blankenburg. Zwischen Blankenburg und Heimburg liegt ein Wanderparkplatz direkt an der B81. Über den großen Papenberg kann man in östlicher Richtung die Stempelstellen HWN 80 (die Burgruine Regenstein), HWN 81 (die Sandhöhlen) und HWN 82 (die Regensteinmühle) erwandern. Geht man dann in nördlicher Richtung weiter, trifft man das erste Mal auf den Geisterstempel G83 an der Brockenstedter Mühle. Von der Mühle ist nichts mehr zu sehen, nur eine Tafel am Mühlenteich erinnert noch an ihre fast 1000-jährige Geschichte. Hier stand der Stempelkasten von 2006 bis 2007.

Zurück am Parkplatz wanderte ich dann in westlicher Richtung immer dem Goldbach und später dem Teufelsbach folgend auf dem Mühlenwanderweg weiter. Kurz vor Heimburg erreichte ich den zweiten Geisterstempel, G85 Gasthaus „Zur Horst“. Das Gasthaus gehört zum Areal von Heimburgs Schützengesellschaft. Inzwischen hat es seinen Betrieb eingestellt und so stand der Stempelkasten hier auch nur ein Jahr von 2006 bis 2007.

Auf dem Struvenberg stand einst die Struvenburg und später ein Stempelkasten. Davon ist jetzt nur noch der Geisterstempel 83 übrig.
Auf dem Struvenberg stand einst die Struvenburg und später ein Stempelkasten. Davon ist jetzt nur noch der Geisterstempel 83 übrig. © HK | Doreen Westphal

HWN 84: So geht‘s zur Stempelstelle

Nachdem ich die Elbingeröder Straße überquert hatte, gelangte ich auf den Ziegenberg-Kamm. Der Kammweg erstreckt sich von Heimburg bis Benzingerode, ich bin ihm allerdings nur bis zum Struvenberg gefolgt und ergatterte dort noch einmal den Geisterstempel G83. Auf dem Struvenberg stand einstmals die Struvenburg und später ein Stempelkasten. Von alldem sieht man auch hier nichts mehr, aber die Aussicht ins Harzer Vorland war fantastisch. Ich war euphorisch und froh, dass ich dem Geist gefolgt bin. Der Stempel wurde 2016 noch einmal versetzt und ist jetzt am Austberg in Benzingerode zu finden.

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Für mich ging es weiter zum Stempel HWN 84 - Die Heimburg. Neben ein paar Ruinenresten stehen auf dem Burgberg noch sieben alte Gerichtslinden. Anschließend wanderte ich über den Bärenstein und den Waldlehrpfad Heimburg, wo es noch einen Sonderstempel gab, zurück zum Wanderparkplatz. Meine Tagesausbeute waren somit vier reguläre Stempel, drei Geisterstempel und ein Sonderstempel. Aber mein besonderes Erlebnis waren die Wege zu den Geisterstempeln, die ich zuvor noch nie gegangen bin und die allemal sehenswert sind.

Die sieben Gerichtslinden neben den Ruinenresten der Heimburg haben bestimmt viele Geschichten zu erzählen. Die zweifache Wanderkaiserin Doreen Westphal ist auf Geisterstempeljagd.
Die sieben Gerichtslinden neben den Ruinenresten der Heimburg haben bestimmt viele Geschichten zu erzählen. Die zweifache Wanderkaiserin Doreen Westphal ist auf Geisterstempeljagd. © HK | Doreen Westphal

Abstecher zum Blauen See im Harz

Auf der Rückfahrt nach Bad Lauterberg habe ich dann noch am „Blauen See“ kurz vor Rübeland einen kurzen Stopp eingelegt - der See ist ja im Frühjahr besonders leuchtend blau.

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