Top-Hotel im Harz hat einen neuen Chef

Bad Lauterberg. Das Revita-Hotel in Bad Lauterberg im Harz hat nun einen neuen Geschäftsführer. Warum das Haus trotzdem in Familienhand bleibt.

Das Revita-Hotel in Bad Lauterberg im Harz hat einen neuen Chef: Christopher Kroschke übernimmt die Geschäftsführung von Frank und Kathleen Seela. Das Ehepaar hat das Hotel 47 Jahre lang geführt und übergab es zum 1. Januar 2024 in die jüngeren Hände, die übrigens auch zur Familie gehören: Kroschkes Großmutter war eine Seela. Das Revita-Hotel mit seinen 450 Betten und 190 Mitarbeitern, das gerade erst den Holidaycheck Award 2024 erhalten hat, ist nunmehr unter neuer Geschäftsführung, jedoch in dritter Unternehmergeneration weiter in Familienhand.

Tatsächlich hat Kroschke im Jahr 2019 auch schon das „Harz Hotel und Spa Seela“ in Bad Harzburg übernommen und 2022 das „Seela Braunschweig“. Außerdem leitet der 40-jährige Kaufmann und Hotelier zwei weitere Hotels in Deutschland: das „Hotel Am Schloss Ahrensburg“ in Schleswig-Holstein und das „Hafen Hotel Schützenhof“ auf Fehmarn. Zusammen bilden die fünf Häuser die Heimatliebe-Hotelgruppe.

Heimatgefühl für Harz-Urlauber im Revita-Hotel in Bad Lauterberg

Nach dem Motto „Gutes bewahren, Neues wagen“ sieht Christopher Kroschke seine neuen Herausforderungen darin, das Bad Lauterberger Haus weiterhin auf die aktuellen Ansprüche der Gäste verschiedener und auch neuer Zielgruppen auszurichten. Sein primäres Ziel ist, zu modernisieren - beispielsweise soll das Kurparkrestaurant eine zeitgemäße Optik bekommen. Er betont aber: „Das wird ein sanfter und vorsichtiger Prozess.“ Schließlich hat das Haus viele Stammgäste. Manche von ihnen kommen schon so lange und regelmäßig, dass sie das Revita-Hotel als ein zweites Zuhause sehen, erklärt Kroschke. Zu viele und zu krasse Veränderungen würden diesen Menschen das Heimatgefühl nehmen. Darum will der neue Chef unbedingt die Behaglichkeit und die Herzlichkeit des Hauses erhalten. Dazu gehört, dass er Mitarbeiter im Betrieb halten möchte - schließlich freute sich insbesondere das langjährige Personal ebenso wie die Stammgäste auf die Wiedersehen miteinander.

Aktuell prüft Kroschke die Prioritäten: Was muss er zuerst in die Modernisierung investieren? Eines hat er schon festgestellt: Ein akuter Bedarf besteht nicht. „Auch in den vergangenen Jahren wurde investiert“, erklärt er und schätzt, dass er die ersten Veränderungen in den nächsten zwei bis drei Jahren anstößt. Neben den optischen Veränderungen im Kurparkrestaurant will Kroschke Abläufe weiter digitalisieren und mehr Gäste über die Sozialen Medien ansprechen.

Hoteldirektor Thomas Hülsebusch (links) mit Ehepaar Kathleen und Frank Seela bei der Übergabe an den neuen Geschäftsführer Christopher Kroschke (2.v.r.) im Revita-Hotel in Bad Lauterberg im Harz. © Unternehmen | Revita-Hotel

Tourismus in Bad Lauterberg im Harz: Wo geht die Reise hin?

Der neue Geschäftsführer des Revita-Hotels glaubt an Bad Lauterberg als Tourismusstadt. Als Norddeutschlands ältestes Kneipp-Heilbad biete der Ort Shopping, Gastronomie und kulturelle Angebote. Zudem locke der Harz Menschen mit Affinität zur Natur an - egal ob jung oder alt. Kroschke nennt Aktivitäten wie Wandern und Nordic Walking als Beispiele. Die landschaftliche Veränderung aufgrund des duch den Borkenkäfer ausgelösten Fichtensterbens sieht Kroschke dabei nicht als Nachteil. „Das ist ein spannender Prozess“, sagt er.

Als Insider er Tourismusbranche beobachtet er einen Trend zu Kurzurlauben, Nachhaltigkeit und Regionalität in der Gesellschaft - da habe der Harz als mitten in Deutschland gelegenes Gebirgen einen absoluten Standortvorteil. Denn er sei nahezu von überall gut erreichbar. Das Revita-Hotel hält bereits zwei E-Ladesäulen vor und könnte das Angebot auf zehn erweitern, wenn die Nachfrage steigt. Zudem bestünde in Bad Lauterberg mit dem Bahnhaltepunkt in Barbis zumindest die Option, mit dem öffentlichen Nahverkehr anzureisen. Auch das zweite Haus im Harz, das Harz Hotel in Bad Harzburg, befindet sich in einem Ort mit Bahnhof.

Wie das Revita-Hotel Bad Lauterberg nun mit der Ostsee verbindet

Aber wie schafft Kroschke es eigentlich die fünf Hotels zwischen Harz und Küste allesamt im Blick zu behalten? „Das schafft man alleine gar nicht, nur mit einem tollen Team, auf das man sich verlassen kann“, erklärt er und betont: Dieses Team ist in all seinen Häusern vorhanden. Um das Tagesgeschäft kümmere sich die Direktionsebene in den jeweiligen Häusern - größtenteils langjährig etablierte Teams, mit denen er nun einen vertrauensvollen Austausch pflegen möchte. In Bad Lauterberg sind das Hoteldirektor Thomas Hülsebusch, Restaurantdirektor Christoph Pöhner und Küchendirektor Matthias Serwill. Zudem hat Kroschke mit Tom Rösgen einen direkten Stellvertreter.

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