Bad Lauterberg. In Bad Lauterberg gibt es eine kreative und engagierte Jugendkirche – unser Autor dachte aber fast ein Jahr lang, es wäre alles ganz anders.
Die Kirche verliert immer mehr an Einfluss, die Gotteshäuser bleiben immer öfter leer. Egal wie man selbst zur Gretchenfrage stehen mag: Es ist meist traurig, wenn Institutionen langsam dahinschwinden. Und es erfrischt, wenn junge, engagierte Menschen sich dem Trend entgegenstellen: Mit Lust, mit Spaß, mit Überzeugung dem grauen Katechismus etwas Farbe beimischen. Gerade jetzt, wo die Dunkelheit, Kälte und Nebel im Harz die Gemüter trüben.
Wie zum Beispiel die finnische Pastorin Juki Paulus aus Bad Lauterberg. Schon Anfang des Jahres berichtet meine Kollegin Katharina Franz begeistert von der Initiative der skandinavischen Gottesfrau. „Perkele!“, dachte ich mir da. Das ist doch mal eine feine Sache, hier im Harz. Denn die Finnen, das wissen wir lange aus vielen Untersuchungen, sind trotz langer Winter, mückenverseuchter Sommer und Trollen hinter jeder Fichte, die glücklichsten Menschen der Welt. Vielleicht kann die gute Frau den Harzer Griesgramen ein bisschen Esprit in den Spiritus Sanktus bringen?
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Schwarzer Talar und Regenbogen-Stola
Es hätte sich für mich gelohnt, mehr als nur die Überschrift zu lesen – wie so oft. Aber ach liebe Leserinnen und Leser, allein die Zeit fehlt meist. Und den Glauben habe ich, ein schwäbischer Katholik, vor 15 Jahren schon abgelegt. Vielleicht erklärt das, warum ich nicht aufmerksamer die Beiträge der Kollegin verfolgt habe. Vor wenigen Tagen, als ich den Artikel aus Lauterberg von diesem Jahr lese, begreife ich erst: Juki ist die Abkürzung für „Jugendkirche“.
Das Engagement der jungen Christen aus Bad Lauterberg bleibt natürlich trotzdem famos. In meiner Fantasie gibt es sie aber immer noch: die flachsblonde Finnin im schwarzen Talar und Stola in Regenbogenfarben. Die aus Tampere oder Jyväskylä stammt. Die ihre R’s rollt, wie es nur Finnen können und sich im Harz wohlfühlt wie Familie Mumin beim Sonntagspicknick. Die sich vor endlos aneinandergereihten Vokalen so wenig fürchtet, wie der weise Väinämöinen vor dem Riesenhecht. Vielleicht ginge ich für einen ihrer Gottesdienste auch wieder in die Kirche.
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