Osterode. Eine Stiftung mit Sitz in Osterode ist in der westafrikanischen Stadt Kaolack verantwortlich für einen innovativen Bildungskomplex.
- In Kaolack, einer Stadt im westafrikanischen Staat Senegal, entsteht ein innovativer Bildungskomplex
- Federführend bei diesem Herzensprojekt ist die Elhadj Diouf Foundation mit Sitz in Osterode am Harz
- Im Interview erläutert Bassirou Gakou, Präsident der Partnerstiftung AKS, den Baufortschritt
Es ist mehr als nur ein kleines Wunder, das sich aktuell und in den vergangenen Monaten in Kaolack abgespielt hat. Auf einem zuvor brach liegenden Gelände in einem schnell wachsenden Viertel der in Senegal liegenden Großstadt entsteht der Bildungskomplex Elhadj Mamadou Diouf. Federführend ist die in Osterode beheimatete Elhadj Diouf Foundation, die zusammen mit der senegalesischen Partnerstiftung AKS dieses Herzensprojekt umsetzt.
Der Bildungskomplex umfasst drei Gebäude: die Krankenstation, den Kindergarten und die Grundschule. Die Arbeiten schreiten rasant voran, fast täglich werden Bilder des Baufortschritts aus Kaolack nach Osterode geschickt, die Partner stehen in einem steten Austausch. Im August 2021 wurde der Bauantrag gestellt, im vergangenen Jahr erfolgte die Grundsteinlegung. Von früh bis spät sind die Arbeiter auf der Baustelle im Einsatz, um das angepeilte Fertigstellungsdatum im kommenden Jahr einhalten zu können.
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Unterstützung aus Osterode und dem Harz: Hilfe, die auch ankommt
„Dank der Unterstützung in den vergangenen Jahren durch den EDF-Firmenunterstützerkreis sowie durch weitere Großspender und Stiftungen konnten die bis dato erforderlichen Finanzmittel für dieses wohl einmalige Pilotprojekt stets pünktlich zur Verfügung gestellt werden“, berichtet das EDF-Stiftungsteam. Dank des Verhandlungsgeschickes der senegalesischen Partnerstiftung gelang es auch, die Mittel umgehend für die Errichtung der Vorhaben zu verwenden.
„Allerdings haben auch wir mit den gestiegenen Materialkosten sowie weiteren Notwendigkeiten zu kämpfen und es fehlen noch rund 100.000 Euro zur Finalisierung“, sagt der Stiftungsratsvorsitzende Tobias Rusteberg. So musste die von der heftigen Regenzeit zerstörte Außenmauer des Geländes erneuert werden, zudem wurde die Kanalisation ausgeweitet, um Hochwasser in den kommenden Regenzeiten entgegenzuwirken. „Wir werden im Mai 2024 mit einer Delegation zur Einweihung der Gebäude nach Kaolack reisen, im Herbst soll der Betrieb mit einer ersten Kindergarten- und Grundschulgruppe starten“, erläutert er den Zeitplan.
„Wir freuen uns von Herzen über jeden und über jede Summe, die uns hilft, diesen Traum zu verwirklichen“, wirbt auch Klaus Becker, zusammen mit Rusteberg Stiftungsratsvorsitzender, um Unterstützung. Wichtig zu wissen: Jeder gespendete Cent wird zu 100 Prozent für die Projekte verwendet, dafür verbürgt sich der Stiftungsrat persönlich.
Im Interview erklärt AKS-Präsident Bassirou Gakou den aktuellen Stand
Wofür genau die Spenden in Kaolack verwendet werden, das erklärt Bassirou Gakou im Interview. Er ist der Präsident der Association Koumbi Saleh (AKS), der EDF-Partnerstiftung in Senegal, und täglich auf der Baustelle zu Besuch, um stets auf dem aktuellen Stand zu sein.
Welche Gebäude sind inzwischen auf dem „Terrain de Coeur“, dem Gelände des Herzens, entstanden?
Die AKS hat verschiedene Gebäude errichtet, von denen eines bereits fertig ist und zwei weitere sich in der Endphase befinden. Ein Sanitärgebäude, das als Krankenstation für die Schule dienen wird, aber auch die umliegende Bevölkerung versorgen soll. Dann das Kindergartengebäude, das Kinder ab drei Jahren aufnehmen wird, um sie in die Schule einzugliedern. Und das Gebäude für die Grundschule. Diese beiden Gebäude werden gerade fertiggestellt. Zusätzlich zu diesen wichtigen Aufgaben, die in den nächsten Wochen an den Gebäuden zu erledigen sind, muss der Hof auf das Niveau eines Bildungszentrums gebracht werden. Außerdem sind gepflasterte Wege für den Verkehr vorgesehen sowie Grünhecken entlang der Gebäude. Und dann folgt natürlich noch die Innenausstattung der Gebäude.
Welche Herausforderungen stellte für den Baufortschritt die Regenzeit dar?
Es war eine Zeit enormer Belastungen, da es in diesem Jahr stark geregnet hat. Daher musste der AKS jeden Tag anwesend sein, um die Anwesenheit der Arbeiter auf der Baustelle durchzusetzen, um die Arbeiten nicht zu sehr zu verlangsamen. So groß dieser Wille auch war, Mutter Natur konnte ihren Willen an einigen Tagen doch durchsetzen. Gott sei Dank ist diese Hürde im Moment genommen.
Wie sind denn die Reaktionen der Bevölkerung in der Umgebung, wie beurteilen sie das Projekt des Schulkomplexes?
Wir sind immer noch stolz, darüber zu berichten. Das Projekt wird von den Menschen in der Gegend sehr gut angenommen. Sie können es kaum erwarten, dass die Schule eröffnet wird. Das ist verständlich, denn die Kinder, die zur Schule gehen, müssen bislang weite Strecken zurücklegen, um ihre jeweiligen Schulen zu erreichen. Dasselbe gilt für das Interesse, das sie an dem Sanitärgebäude haben. Außerdem tragen die Gebäude des Komplexes zu einem positiven Aspekt in der Umgebung dieses schnell wachsenden Viertels bei.
Wie gestalten sich die Tage der AKS und von Ihnen?
Die AKS ist vollständig mit den Arbeiten am Schulkomplex beschäftigt und das von Montag bis Sonntag. Solange die Bauarbeiter arbeiten, halten wir unsere Anwesenheit für unerlässlich. Ein normaler Tag beginnt um 8 Uhr, manchmal bleiben wir bis 22 Uhr.
Das ist ein beachtliches Zeitpensum. Warum?
Um die Ehre zu verdienen, die das deutsche Volk den Menschen in meinem geliebten Land erweist. So können wir unseren Mitbürgern zeigen, dass der einzige Weg, unsere großzügigen Unterstützer zu ehren, darin besteht, alles für die Realisierung dieses Bildungsjuwels zu geben. Dieses Projekt ist für uns ein absolutes Herzensprojekt.
Möchten Sie kurz vor dem Weihnachtsfest noch eine Botschaft an die Unterstützer senden?
Sehr gerne! Liebe Sponsoren, liebe Spender: Die AKS und die Bevölkerung von Kaolack sagen in meinem Namen Danke. Dank Ihrer Spenden konnte schon so viel erreicht werden. Unterstützen Sie auch weiterhin dieses wunderbare Herzensprojekt, das bedürftigen Menschen zugutekommt, insbesondere jungen Menschen, indem es Gesundheit, Bildung und Ernährung fördert. Helfen Sie auch weiterhin, um diese Brücke der Hoffnung und der Liebe zwischen den Völkern zu vervollständigen.
Das ist die EDF
Die Elhadj Diouf Foundation ist eine Stiftung mit Sitz in Osterode am Harz. Im Fokus der Stiftungsarbeit stehen die Schwerpunkte Begegnung und Perspektiven mit dem Ziel, Jugendliche im interkulturellen Austausch zur Reflexion realer Lebensumstände, unterschiedlicher Kulturen und Lebensräume anzuregen.
Die Stiftung engagiert sich „auf der Brücke“ zwischen Senegal und Deutschland unter anderem in den Bereichen Bildung, Medizin, Umwelt oder auch Sport. „Wer die Jugend erreicht, erreicht viel!“, diese Worte des tragisch im Januar 2018 verstorbenen Namensgeber Elhadj Diouf werden von der EDF mit Leben gefüllt. Jede Menge Informationen zur EDF und der Stiftungsarbeit gibt es online unter www.elhadj-diouf-foundation.de. Auf der Homepage sind auch die Ansprechpartner zu finden, wenn man die Stiftung unterstützen möchte.
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