Osterode. In der Osteroder Bremke ist bereits seit einem Jahr eine große Baustelle zur Erneuerung der Großen Bremke. So lange wird es noch dauern.

Baufahrzeug, Metallzäune und jede Menge Matsch - die Baustelle auf der Osteroder Bremkestraße im Stadtteil Petershütte sieht noch weit entfernt davon aus, beendet zu werden. Seit Oktober 2022 wird hier in einem gemeinsamen Projekt der Stadt Osterode, des Unterhaltungsverbands Rhume und des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) die Große Bremke wieder in einen natürlicheren Zustand versetzt.

Eigentlich sollte die Baustelle in diesem Jahr bereits beendet werden. Jetzt haben die Betreiber allerdings bekannt gegeben, dass sie abziehen müssen, ohne die Straße wieder herzustellen. „Es ist wirklich schade, dass wir nicht fertig geworden sind“, sagt Torsten Knoblauch vom NLWKN. Witterungsbedingung und der Fachkräftemangel seien unter anderem Grund für die Verzögerungen. Erst im März oder April könnten die Bauarbeiten fortgesetzt werden. Knoblauch hofft, dass die Baustelle am Harz-Bach im Sommer 2024 beendet werden kann.

Die Stadt Osterode, der Unterhaltungsverband Rhume und der NLWKN sind das Projekt zusammen angegangen.
Die Stadt Osterode, der Unterhaltungsverband Rhume und der NLWKN sind das Projekt zusammen angegangen. © FMN | David Krebs

Die Große Bremke als Weg in den Oberharz

Er sei sich bewusst, was für eine Einschränkung die aktuelle Situation für die Anwohner sei. „Es ist eine sehr große Zumutung. Trotzdem war die Zusammenarbeit mit den Anwohnern sehr angenehm“, berichtet Knoblauch.

Der Gebirgsbach, die Große Bremke, erstrahlt derweil aber schon in einem neuen Glanz. Statt eng, gradlinig und in einer Ufermauer aus Beton eingezwängt, schlängelt er sich nun auf deutlich mehr Platz - wie ein richtiger Bach eben. Knoblauch erklärt, dass die Große Bremke in Zukunft als Verbindung in den Oberharz funktionieren soll. Dieser Weg sei nämlich durch die Talsperre abgeschnitten. Die Erneuerungen sollen also auch dem Osteroder Stadtfluss, der Söse, zugutekommen.

So sah der Bachlauf in Petershütte noch vor einem Jahr aus.
So sah der Bachlauf in Petershütte noch vor einem Jahr aus. © HK | Michael Paetzold

2 Millionen Euro kostet die Baustelle in der Bremkestraße

Eine natürlichere Große Bremke - so die Hoffnung - könnte den Weg aus und in den Oberharz für Fische und Kleinstlebewesen frei machen. „Ob die Fische den Weg auch nutzen, ist aber am Ende Zufall“, schränkt Knoblauch ein. Die Pläne für die Große Bremke sind dabei allerdings mit der Baustelle an der Bremkestraße noch nicht beendet. Das Stückteil außerhalb Osterode liege jedoch auf Gebieten der Landesforste und könne voraussichtlich erst 2025 angegangen werden.

Die Kosten der Baustelle in der Bremkestraße betragen laut den Betreibern zwei Millionen Euro. Davon kommen etwa 90 Prozent aus EU-Geldern, der Landkreis Göttingen hat den Rest bezahlt. Die Umbauten erfolgt im Zuge der Wasserrahmenrichtlinie der EU. Hiernach sollten alle Fließgewässer bis 2027 in einem besseren Zustand sein. Laut Knoblauch erfüllen in Deutschland aber nur sehr wenige Flüsse diese Vorgaben: „Die Zahl ist im niedrigen einstelligen Bereich.“

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