Walkenried. Fahrermangel sorgt für Notbetrieb im Busverkehr. Politik und Gemeindeverwaltung in Walkenried wollen dies nicht hinnehmen.

Post aus Walkenried – diese wird der Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (VSN) bald erhalten. Darin versehen eine klare Forderung: Die Situation im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Südharz soll so schnell wie möglich wieder normalisiert werden. Seit Beginn des neuen Schuljahres gilt bis auf Weiteres auf den Buslinien 470 „Bad Sachsa – Walkenried – Zorge – Hohegeiß – Braunlage“, 471 „Bad Lauterberg – Barbis – Steina – Bad Sachsa“ sowie 472 „Bad Sachsa – Walkenried – Wieda – Braunlage“ ein Notfahrplan. Betroffen sind insgesamt 38 Fahrten im Verkehrsgebiet der Firma Hahne Reisen im Landkreis Göttingen, die ausfallen oder teilweise mit geänderten oder erweiterten Linienverläufen verkehren, teilte der VSN mit. Der Grund für den Notbetrieb: Es fehlen Busfahrer.

Politk im Südharz positioniert sich zum Thema ÖPNV

Im Ortsrat Walkenried wurde das Problem, das vor allem bei Eltern im Südharz für Aufregung sorgt, nun noch einmal auf die Tagesordnung genommen. Ortsbürgermeister Michael Reinboth, zugleich Verkehrsexperte bei der Initiative Höchste Eisenbahn für den Südharz, hatte bereits im Vorfeld der Sitzung im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt, dass er auch vonseiten der Politik ein Zeichen in Richtung Göttingen setzen wolle. Denn, so Reinboth weiter, es gehe nicht nur um den reinen Schülerverkehr. „Die Busse sind zwar voller, aber dieser ist sichergestellt. Dazu ist der VSN aufgrund der Schulpflicht auch verpflichtet.“

Auch für Bürger vor Ort, die den ÖPNV nutzen wollen, müsse dieser funktionieren, wie auch für Gäste. Man nehme von diesen Gästebeiträge und führe dafür an, dass diese dank Hatix kostenfrei mit den Bussen im Harz fahren können. „Wenn wir Geld für den Mehrwert nehmen, muss dieser auch angeboten werden“, so der Ortsbürgermeister im Gespräch vorab, an der Sitzung des Ortsrates konnte er aus dringenden Gründen selbst nicht teilnehmen.

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Seine Kollegen aus dem Gremium ließen aber keinen Zweifel daran, dass sie seine Meinung teilen. Herbert Miche, der in Vertretung die Leitung der Sitzung übernahm, schlug vor, dass gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung in dem Schreiben an den VSN die Mängel noch einmal angesprochen und auf deren Abstellung gepocht werden solle. Ortsratsmitglied Tobias Mielke (CDU) verwies auch darauf, dass man den VSN ebenso fragen solle, wie er denn zu den Vorschlägen stehe, die Michael Reinboth bereits zur kurzfristigen Lösung des Problems angeregt habe.

Unter anderem regte der Verkehrsexperte im Gespräch mit unserer Zeitung an, dass Leerfahrten der Busse in den Linienbetrieb integriert werden könnten. Als zweiten Punkt sieht er einen Kleinbus als ideal an. „Diesen könnte auch jemand fahren, der kein ausgebildeter Busfahrer ist. Und ich weiß auch, dass Hahne ein solches Fahrzeug hat.“

Verkehrsexperte: Notbetrieb wird wohl bis zu den Herbstferien anhalten

Mielke geht auch einen Schritt weiter: Seiner Ansicht nach sollte das Schreiben so schnell wie möglich raus. „Wir sollten zumindest schon bis zur Sitzung des Gemeinderates neue Informationen erhalten. Wir sollten wissen, wie er sich positioniert“, formulierte der Ortsratsherr eine klare Forderung. Die Sitzung ist am 14. September geplant. Verkehrsexperte Michael Reinboth hatte vermutet, dass zumindest bis zu den Herbstferien, die in Niedersachsen am 16. Oktober beginnen, der Notbetrieb anhalten werde. „Busfahrer findet man nicht so schnell.“

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