Bad Sachsa. Das nahezu geschlossene Pflegeheim im Südharz beschäftigt nun auch die Strafverfolgungsbehörden. Das ist bislang bekannt.

Die Ära des Altenpflegeheim Haus Feierabend der Diakonie Wolfsburg ist nahezu beendet. Fast alle Bewohnerinnen und Bewohner sind seit dem öffentlichen Bekanntwerden der Schließungspläne Anfang Juli aus dem Haus in Bad Sachsa mittlerweile ausgezogen. Bei Bewohnern, Angehörigen, Personal und auch vielen Einwohnern aus dem Stadtgebiet der Uffestadt herrscht nach wie vor ein Mix aus Unverständnis, Wut und Trauer über die Schließung an sich und die einhergehenden Umstände, sie sehen nach wie vor viele Fragen unbeantwortet.

Polizei bestätigt Ermittlungen rund um das Haus Feierabend im Südharz

Das Aus vom Haus Feierabend beschäftigt mittlerweile aber auch die Strafverfolgungsbehörden. Am 7. August waren nach Informationen Kräfte der Polizei aus Bad Sachsa in der Einrichtung vor Ort, um Akten und Informationen zu sichern. Seitens der Pressestelle der Polizeiinspektion Göttingen wird dies auf Nachfrage unserer Redaktion auch bejaht. „Die Beschlagnahme von Akten aus dem Altenpflegeheim Haus Feierabend in Bad Sachsa und dementsprechend laufende Ermittlungen kann ich hiermit bestätigen“, heißt es offiziell vonseiten der Pressestelle. Worum es genau geht, könne aufgrund des noch laufenden – und offenen – Verfahrens nicht näher genannt werden.

Das Altenheim Haus Feierabend in Bad Sachsa wird geschlossen. 
Das Altenheim Haus Feierabend in Bad Sachsa wird geschlossen.  © FMN | Thorsten Berthold

Fest steht aber: In dem internen Schreiben der Geschäftsführung der Diakonie Wolfsburg, dass das Team aus der Uffestadt am 14. Juli erhalten hat, von mangelnder Qualität in der pflegerischen Versorgung genannt, die spätestens seit einer Prüfung durch den Medizinischen Dienst (MD) Ende April dieses Jahres offensichtlich geworden seien. Aber nicht nur das. In dem Brief heißt es konkret, dass im Nachgang der Prüfung durch den MD interne Qualitäts-Audits durch das Zentrale Qualitätsmanagement diesen Eindruck nicht nur bestätigt hätten, „und darüber hinaus weitere, teilweise gravierende und nach unserer Einschätzung auch strafrechtliche relevante Sichtverhalte offenbart“.

Gesundheit der Bewohner war laut Geschäftsführung gefährdet

Und weiter wird in dem Schreiben vom 14. Juli erklärt: „Zu unserem Bedauern müssen wir aber feststellen, dass sich trotz aller Bemühungen und Anstrengungen keine Verbesserung eingestellt hat. Noch immer werden gravierende Mängel festgestellt, die das Wohlergehen und die Gesundheit der Bewohner gefährden.“

Dass regelmäßig die gesetzlichen Prüfungen vorgenommen wurden, hatte auch die Heimaufsichtsbehörde des Landkreises Göttingen auf Nachfrage bestätigt. Seitens der Angehörigen, mit denen unsere Redaktion gesprochen hatte, wurde allerdings stets betont, dass man mit der Qualität der Pflege zufrieden sei, vor allem das Stammpersonal wurde für sein Engagement belobt.

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