Göttingen. Der Kader der BG Göttingen für die kommende Basketball-Saison nimmt Formen an. Unter anderem kommt der Sohn einer Bundesliga-Legende.

Der Kader der BG Göttingen wächst weiter, zwei neue Spieler konnten die Veilchen jetzt vorstellen. Zum einen hat der Basketball-Bundesligist aus Südniedersachsen den Deutsch-Amerikaner Zachary Ensminger unter Vertrag genommen. Außerdem schließt sich der US-Forward Bodie Hume den Göttingern an.

Ensminger wechselt von Champions-League-Sieger Telekom Baskets Bonn in die Universitätsstadt, der 22-jährige Guard erhält einen Zweijahresvertrag. „Zach ist ein junger, talentierter Guard, der sowohl auf der Position eins als auch auf der zwei spielen kann“, sagt BG-Headcoach Olivier Foucart. „Er hat eine gute Größe, ist ein sehr guter Werfer und kann aus dem Pick-and-Roll kreieren. Zudem ist er ein solider Verteidiger und spielt immer mit positiver Energie, sowohl defensiv als auch offensiv. Viel wichtiger ist aber, dass er die richtige Einstellung hat und zu den BG-Werten passt. Wir sind froh, ihn in unserem Kader zu haben.“

Sohn von BBL-Legende Chris Ensminger

Zach Ensminger ist der Sohn von BBL-Legende Chris Ensminger, der von 1999 bis 2013 für mehrere deutsche Erstliga-Klubs auflief. Der BG-Neuzugang kam in der vergangenen Saison 30-mal für die Bonner in der BBL zum Einsatz und stand durchschnittlich rund acht Minuten auf dem Parkett. In der Champions League absolvierte Ensminger fünf Partien.

Als Kind spielte der Veilchen-Aufbauspieler im Jugendteam der Telekom Baskets Bonn, bei denen sein Vater von 2009 bis 2013 unter Vertrag stand, und gewann 2012 mit dem U12-Team die westdeutsche Meisterschaft. Die Familie Ensminger zog 2013 nach Gotha um, sodass Zach Ensminger zuerst für das Jugendteam von Science City Jena und dann für die Oettinger Junior Rockets Gotha in der Jugend Basketball Bundesliga (JBBL/U16) auflief und dort 2016 als „Rookie of the Year“ ausgezeichnet wurde.

Viel wichtiger ist aber, dass er die richtige Einstellung hat und zu den BG-Werten passt. Wir sind froh, ihn in unserem Kader zu haben.
Olivier Foucart, Trainer der BG Göttingen, über Neuzugang Zach Ensminger

2017 folgte Ensminger seinem Vater nach Ulm, der dort als Trainer im Nachwuchsbereich von Ratiopharm Ulm arbeitete. Der Jugendliche spielte in der Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL/U19) für die BBU ’01 sowie in der Orange Academy Ulm in der 2. Basketball-Bundesliga. In der Saison 2019/20 gab Ensminger sein Erstliga-Debüt bei Ratiopharm Ulm und gehörte auch beim Final-Turnier 2020 in München zum Kader von Ulms Headcoach Jaka Lakovic.

Leistungsträger bei Zweitligist Artland Dragons

Im Sommer 2020 wechselte Ensminger zum Zweitligisten Artland Dragons. Bei den Quakenbrückern gehörte der Guard von Beginn an zu den Leistungsträgern. In 31 Spielen stand Ensminger durchschnittlich rund 26 Minuten auf dem Parkett, erzielte 11,2 Punkte, holte 3,3 Rebounds und gab 3,2 Assists. In der folgenden Saison steigerte der Deutsche seine Leistung und stand im Schnitt rund 33 Minuten auf dem Parkett (15,6 Punkte/4,5 Rebounds/4,4 Assists). Diese Werte brachten ihm den Titel „Youngster der Saison“ ein - und das Engagement bei den Telekom Baskets.

„Ich hatte sehr gute Gespräche mit Coach Foucart und habe über den Verein, die Fans und die Stadt nur Positives gehört. Ich denke, dass ich gut in das System von Coach Foucart passe und freue mich schon, mit ihm und dem ganzen Team jeden Tag zusammenzuarbeiten“, sagt Ensminger. „Für mich ist es wichtig, die Chance zu haben, auf dem Feld zu stehen und mich im Training sowie im Spiel weiterzuentwickeln. Ich kann’s kaum erwarten, vor den Fans zu spielen und die tolle Atmosphäre in der Halle zu erleben.“

Von Schwedens Vizemeister zur BG Göttingen

Ein weiterer Neuzugang ist Bodie Hume, der 23-jährige US-Forward wechselt vom schwedischen Vizemeister Boras Basket an die Leine und erhält einen Einjahresvertrag. „Bodie ist ein athletischer Flügelspieler, der auf der Position drei zum Einsatz kommt. Wenn es nötig ist, kann er auch auf der Position vier aushelfen“, sagt BG-Headcoach Olivier Foucart. „Er hat ein sehr vielseitiges Spiel, agiert mit Hartnäckigkeit sowie Energie und ist ehrgeizig. Bodie hatte einige gute Angebote und hat sich für Göttingen entschieden, um hier seinen nächsten Karriereschritt zu machen. Wir freuen uns auf ihn.“

Humes erste Station als Profi-Basketballer führte den in Sterling (US-Bundesstaat Colorado) aufgewachsenen BG-Neuzugang in der vergangenen Saison ins schwedische Boras, das rund 60 Kilometer östlich von Göteborg liegt. Bei den Baskets hatte der Forward großen Anteil an einer sehr erfolgreichen Spielzeit. Boras schloss die Saison als Tabellenführer ab, zog durch zwei Sweeps (3:0 gegen Sodertalje und 4:0 gegen Umea) ins Playoff-Finale ein, musste sich dort aber Norrköping 2:4 geschlagen geben. In 43 Spielen stand Hume im Schnitt rund 26 Minuten auf dem Parkett. Durchschnittlich kam der US-Amerikaner auf 14,0 Punkte (38 Prozent Dreier-Trefferquote) und 5,5 Rebounds pro Partie.

Seine akademische Basketball-Zeit verbrachte der Forward in seinem Heimatstaat an der University of Northern Colorado. Von 2018 bis 2022 absolvierte der Wirtschaftsstudent 122 Partien für die Northern Colorado Bears, bei denen er zwei Spielzeiten den ehemaligen Ludwigsburger Guard Jonah Radebaugh als Teamkollegen hatte. In seinem Abschlussjahr 2021/22 startete Hume in allen seinen 38 Spielen und stand im Schnitt rund 30 Minuten pro Partie auf dem Parkett (11,0 Punkte/6,2 Rebounds).

Ein Veilchen-Trio wechselt nach Bonn

Während Zach Ensminger vom Rhein an die Leine wechselt, steht inzwischen fest, dass ein bisheriges BG-Trio den umgekehrten Weg bestreiten wird. Die Telekom Baskets Bonn haben Roel Moors als neuen Headcoach vorgestellt. Der Belgier bringt mit Forward Till Pape sowie dem Norweger Harald Frey gleich zwei Spieler aus Göttingen mit. „Ein Wechsel ist nie einfach“, wird der aus Oslo stammende Frey auf der Bonner Homepage zitiert, „aber als Bonn und Coach Moors mir diese Möglichkeit anboten, wusste ich, dass dies der richtige Ort für mich ist. Ich werde alles geben, um den Erwartungen von Mannschaft, Verein, Fans und Stadt gerecht zu werden.“

Von den Veilchen hatte sich der Norweger zuvor mit warmen Worten verabschiedet: „Göttingen wird immer etwas Besonderes für mich bleiben. Ich werde mich immer mit Dankbarkeit und Zuneigung erinnern.“ Auch Till Pape fiel der Abschied aus Göttingen schwer, wie er offen zugibt: „Für mich war es nicht leicht, Göttingen zu verlassen, wo ich mich sehr wohl gefühlt habe. Aber als Coach Moors mich gefragt hat, ihm zu den Baskets zu folgen, ging es dann doch sehr schnell. Ich musste nicht nachdenken, da es für mich die ideale Situation ist, um den nächsten Schritt zu machen.“

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